Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2014; 21(02): 94-95
DOI: 10.1055/s-0034-1375203
DFR-Mitteilungen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Liebe Mitglieder der Deutschen Fachgesellschaft für Reisemedizin,

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Publication Date:
22 April 2014 (online)

 
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    wenn Sie diese Zeilen lesen, ist hoffentlich der Ausbruch des Ebolavirus in Guinea/Westafrika und angrenzenden Staaten unter Kontrolle. Das Geschehen berührt mich persönlich, da mir die derzeit genannten Orte im Südosten das Landes bis zu den „forestiers“ in der Region N’Zérékoré aus vielen früheren Reisen sehr gut bekannt sind. Das Land ist sehr arm, der Erlös aus dem Abbau der weltweit größten Bauxitvorkommen kommt der Bevölkerung kaum zugute. Im World Development Index belegt Guinea Platz 178 von 187. Außerhalb der Hauptstadt Conakry leben die Menschen von der Subsistenzwirtschaft – aber wenigstens gibt es genügend Wasser. Der Norden Guineas, der Fouta Djallon, wurde früher als Schweiz Westafrikas bezeichnet. Dorthin haben sich in den schwül-heißen Monaten die Diplomaten und Präsidenten (u. a. Sékou Touré) zurückgezogen.

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    Das Hotel Le Meridien in Nürnberg ist Veranstaltungsort der DFR-Jahrestagung 2014.
    Quelle: Hotel Le Meridien, Nürnberg

    Eine Einschleppung dieses hämorrhagischen Fiebers nach Europa gilt zwar als wenig wahrscheinlich, kann aber auch nicht ausgeschlossen werden. Vorsorglich weise ich auf die Meldepflicht an das örtlich zuständige Gesundheitsamt bereits im Verdachtsfall und die Behandlungsmöglichkeiten in Deutschland hin. Das Robert Koch-Institut verweist unter Infektionsschutz > Biologische Gefahren > Schutzmaßnahmen > Isolierung auf die in Deutschland mit hohem finanziellen Aufwand aufgebauten und im Stand-by-Modus gehaltenen 9 Isolierungs- und Behandlungszentren. Eine wichtige Adresse für das richtige Handeln in solchen Situationen ist auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (www.bbk.bund.de).

    Die ITB, weltgrößte Touristikmesse, hat wieder einige interessante Daten über die Deutschen als Reiseweltmeister zutage gefördert. Offensichtlich müssen wir unser Augenmerk künftig auf eine weitere Altersgruppe lenken: nicht nur die Senioren, die oft genügend Zeit für eine besonders ausführliche reisemedizinische Beratung mitbringen und dabei gerne für ihre Vorerkrankungen eine Zweitmeinung einholen, sondern auch die 3- bis 13-Jährigen. So das Ergebnis einer Studie, die vom Bundeswirtschaftsministerium in Zusammenarbeit mit dem Jugendherbergswerk zur ITB in Auftrag gegeben wurde. Demnach verreisen 77 % dieser Altersgruppe bis zu viermal pro Jahr – am liebsten ohne Eltern. Sie möchten „mal woanders sein“, „etwas Neues erleben“ und „spät ins Bett gehen“. Stellen wir uns darauf ein: Auch in der Reisemedizin gilt, dass Kinder keine kleinen Erwachsenen sind.

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    Tab. 1 Geplante Themen der DFR-Tagung 2014.
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    Stadtansicht von Nürnberg mit der Kaiserburg.
    Quelle: Hotel Le Meridien, Nürnberg

    Die neue Kreuzfahrtstudie des Deutschen Reiseverbands und der Cruise Lines International Association Deutschland weist auf das stark wachsende Interesse deutscher Urlauber an Kreuzfahrten hin. Hier sollten wir als Reisemediziner für Fragen nach der medizinischen Versorgung und den Behandlungsmöglichkeiten an Bord gewappnet sein. Gerade in letzter Zeit kommen vermehrt Anfragen nach Dialyseplätzen. Näheres gibt es unter anderem über den Verband Deutscher Nierenzentren und verschiedene Selbsthilfegruppen. Unbedingt abzuklären ist die Kostenübernahme vor der Reise. Hier empfehle ich dringend, die Website des Spitzenverbands der GKV (www.dvka.de) aufzusuchen.

    Bitte merken Sie sich den Termin für unsere Jahrestagung in Nürnberg vor: 26./27. September 2014. Die Stadtansichten Nürnbergs auf diesen Seiten vermitteln einen ersten Eindruck vom Tagungsort.

    In der Geschäftsstelle in Düsseldorf hat sich zum 1. Januar ein Personalwechsel ergeben. Nach dem Ausscheiden von Elisabeth Rohde hat Julia Söllner deren Aufgaben übernommen. Noch einmal herzlichen Dank an unsere ausgeschiedene Mitarbeiterin und ein herzliches Willkommen für die ‚Neue’.

    Im April erhalten Sie ein Mitgliederrundschreiben, in dem unter anderem der Stand der Umsetzung des SEPA-Verfahrens bei der DFR erläutert wird.

    Abschließend ein Hinweis auf 2 aktuelle Publikationen, die über die angegebenen Internet-Seiten frei verfügbar sind.

    Für diesmal verbleibe ich mit den besten Grüßen

    Ihr
    Günter Schmolz, Stuttgart

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    Prof. Dr. Günter Schmolz, Stuttgart

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    Das Hotel Le Meridien in Nürnberg ist Veranstaltungsort der DFR-Jahrestagung 2014.
    Quelle: Hotel Le Meridien, Nürnberg
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    Tab. 1 Geplante Themen der DFR-Tagung 2014.
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    Stadtansicht von Nürnberg mit der Kaiserburg.
    Quelle: Hotel Le Meridien, Nürnberg
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    Prof. Dr. Günter Schmolz, Stuttgart