Der Klinikarzt 2014; 43(S 01): 57
DOI: 10.1055/s-0034-1375813
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Patientengerechte Therapiewahl bei oraler Antikoagulation – Gerinnungs-Selbstmanagement verbessert Therapie-Outcome

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Publication Date:
07 May 2014 (online)

 
 

Die Wahl eines oralen Antikoagulans zur Vorbeugung thromboembolischer Ereignisse bei Vorhofflimmern oder anderen Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sollte immer individuell auf den Patienten abgestimmt sein. Zur oralen Langzeitantikoagulation stehen gegenwärtig sowohl die gängigen Vitamin-K-Antagonisten (VKA) als auch neue orale Antikoagulantien (NOAK) zur Verfügung. Insbesondere Komorbiditäten wie Niereninsuffizienz oder Kontraindikationen und die Compliance sind bei der passenden Therapie zu berücksichtigen. Werden VKA angewendet, kann die dauerhafte Kombination mit Gerinnungs-Selbstmanagement die Therapie optimieren [ 1 ], [ 2 ]. Die regelmäßige Messung des Gerinnungswertes durch den Patienten lässt sich mit Messgeräten wie dem CoaguChek® XS-System schnell und sicher durchführen.

Auswahl der geeigneten Therapie

Die Auswahl einer geeigneten Therapie ist eine patientenabhängige Entscheidung, da eine Vielzahl von Faktoren bei der Einstellung auf Vitamin-K-Antagonisten oder neue orale Antikoagulantien zur Prophylaxe thromboembolischer Ereignisse berücksichtigt werden müssen. Die Zulassungsstudien der NOAK zeigen, dass diese mindestens genauso wirksam und sicher sind wie VKA [ 3 ]. Aus diesen Daten und ersten klinischen Erfahrungen ist jedoch ebenfalls erkennbar, dass VKA neben den NOAK weiterhin einen wichtigen Stellenwert besitzen. Die Therapie mit NOAK birgt nämlich auch Risiken: So besitzen NOAK für Indikationen wie künstliche Herzklappen und valvuläres Vorhofflimmern keine Zulassung. Weiterhin sind Kontraindikationen und Komorbiditäten wie eine stark eingeschränkte Nierenfunktion Anlass für eine Einstellung auf VKA. Außerdem ist bei einem hohen gastrointestinalen Blutungsrisiko besondere Vorsicht beim Einsatz von NOAK geboten, sodass VKA gegebenenfalls die richtige Alternative darstellen können. Schließlich sind die VKA auch eine kosteneffiziente Option zur Antikoagulation: Im Vergleich zu NOAK sind die Kosten für VKA etwa 20-mal niedriger [ 4 ].


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Stabile Einstellung mit VKA und Gerinnungs-Selbstmanagement

Zudem profitieren stabil eingestellte VKA-Patienten mit einer guten INR-Kontrolle nicht von einer Umstellung auf NOAK: Bei guter INR-Einstellung kann beispielsweise bei Dabigatran von einer Gleichwertigkeit von VKA und NOAK bezüglich Wirksamkeit und Sicherheit ausgegangen werden [ 5 ]. Neben medizinischen Aspekten wie Komorbiditäten oder Arzneimittelinteraktionen sollten bei der Auswahl der passenden Therapie ebenfalls die Compliance der Patienten und – bei Wahl einer Therapie mit VKA – die Anwendung des Gerinnungs-Selbstmanagements in Betracht gezogen werden. Auf diese Weise kann eine VKA-Therapie langfristig optimiert werden [ 1 ].


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Gerinnungs-Selbstmanagement im Praxisalltag

Gerinnungs-Selbstmanagement ist somit für VKA-Patienten eine geeignete, leitliniengesicherte [ 6 ] und kosteneffiziente [ 7 ] Option der selbstständigen Therapiekontrolle, mit der auch laut aktuellem Leitfaden der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) die Behandlungsqualität verbessert werden kann [ 6 ]. Die in der Regel wöchentlich erfolgende Messung des INR-Wertes mit Geräten wie dem CoaguChek® XS-System ermöglicht eine unmittelbare Reaktion auf die Werte. Patienten im Gerinnungs-Selbstmanagement weisen eine deutlich erhöhte TTR (time in therapeutic range) von 78 % gegenüber dem konventionell betreuten Patienten (61 %) auf [ 2 ]. Schwerwiegende thromboembolische Komplikationen können gegenüber der Routinekontrolle in der Arztpraxis signifikant um 58 % gesenkt werden. Mortalität und schwerwiegende Blutungen werden um 25 % respektive 14 % (nicht signifikant) reduziert [ 1 ]. Zudem ist die Therapieadhärenz der Patienten durch das gestärkte Arzt-Patienten-Bündnis und die erlernte Eigenverantwortung gegenüber anderen Therapieoptionen deutlich besser. Jede VKA-Therapie sollte, wenn möglich, mit Gerinnungs-Selbstmanagement kombiniert werden, um optimale Ergebnisse erzielen zu können. Die korrekte Durchführung der Messung basiert dabei immer auf einer ausführlichen Schulung von Patienten oder Angehörigen durch Fachpersonal.


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Gerinnungs-Selbstmanagement mit dem CoaguChek® XS-System

Das CoaguChek® XS-System bietet seit 20 Jahren eine flexible Selbstkontrolle des INR-Wertes bei der oralen Antikoagulationstherapie mit Vitamin-K-Antagonisten. Eine hohe Sensitivität und einfache Handhabung des Gerätes ermöglichen eine schnelle, schmerzarme und zuverlässige Messung. Die Messung erfolgt innerhalb einer Minute und benötigt nur eine geringe Menge Blut aus der Fingerbeere (8 μl). Auch zur Sicherung der Compliance durch ein regelmäßiges dokumentiertes Monitoring sollte der kombinierte Einsatz eines Vitamin-K-Antagonisten mit Gerinnungs-Selbstmanagement in Betracht gezogen werden. Derzeit praktizieren in Deutschland rund 195 000 Menschen das Gerinnungs-Selbstmanagement.

Der Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung von Roche Diagnostics Deutschland GmbH, Mannheim


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Besuchen Sie die Symposien von Roche Diagnostics:

Symposium DGK-Kongress: „Gerinnungshemmende Substanzen: Diagnostik und Therapie auf den Punkt gebracht“ Referenten: Prof. Heinz Völler, Dr. Nikolaus Sarafoff, PD Dr. Dirk Sibbing Mittwoch, 23. April 2014, 17:30-19:00 Uhr, Congress Center Rosengarten Mannheim, Saal 14. Eine CME-Zertifizierung ist beantragt.

Symposium DGIM-Kongress: „Orale Antikoagulation – Patientengerechte Therapiewahl“ Referenten: Dr. Jens Kreuz, Dr. Kathrin Heidinger Samstag, 26. April 2014, 12:30-14:00 Uhr, Rhein-Main-Hallen Wiesbaden, Saal 11 A. Die Veranstaltung ist mit 2 CME-Punkten zertifiziert.


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