Editorial

Verletzungen gezielt vorbeugen

Diese Ausgabe der Sportphysio ist der Verletzungsprävention im Sport gewidmet, welche weltweit in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat. Der beste Beweis dafür ist, dass im April 2014 bereits der 4. World Congress on Injury Prevention in Sports in Monaco (unter dem Patronat vom Olympischen Komitee) stattfand.

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Präventionsprogramme Verletzungen ohne Kontakt um ca. ein Drittel vorbeugen können – vor allem Knie- und Sprunggelenksverdrehungen sowie Muskelläsionen (z. B. die Hamstrings). Andere Untersuchungen konnten sowohl die Bedeutung der neuromuskulären Kontrolle als auch die Compliance mit den Programmen für die Reduktion der Verletzungen nachweisen.

Internationale Autoren wichtiger Forschungsgruppen mit dem Schwerpunkt Sportverletzungen teilen in dieser Ausgabe ihr Wissen mit uns und trotz vorhandener Evidenz bleibt der Transfer von gut erforschten Präventionsprogrammen oder -maßnahmen in der täglichen Praxis immer noch schwierig.

Ein besonderes Bonbon ist das Interview mit José Alberto Fregnani Gonçalves, kurz Beto aus São Paulo. Er ist seit über 20 Jahren Sportphysiotherapeut der Corinthians und trainiert seine Jungs mit Präventionsübungen – angelehnt an das 11+-Programm der FIFA. Wie der Alltag eines brasilianischen Sportphysios aussieht, welche therapeutischen Maßnahmen in Südamerika up to date sind und warum zur Fußballweltmeisterschaft in Brasilien noch alles fertig wird, lesen Sie in der Rubrik LIVE.

Prävention von Sportverletzungen: Evidenz ist vorhanden, doch nun gilt es, in der Praxis aktiv zu werden > ein Weckruf an alle Sportphysiotherapeuten!

Ein verletzungsfreies Lesevergnügen wünschen Mario Bizzini und das Herausgeber-Team der Sportphysio