Zusammenfassung
Obstruktiv-irritative Beschwerden auf dem Boden einer benignen Prostatahyperplasie
gehören zu den wohl am häufigsten geäußerten Symptomen in der urologischen Patientenbetreuung.
Diagnostik und Therapie des benignen Prostatasyndroms werden sowohl in der niedergelassenen
Praxis als auch im Krankenhausbetrieb geleistet und auch wenn eine S3-Leitlinie noch
fehlt, dienen detaillierte Richtlinien der großen internationalen Fachgesellschaften
dabei als fundierte Grundlage.
Der vorliegende Fortbildungsartikel möchte eine Übersicht zu den wichtigsten Aspekten
dieses wesentlichen urologischen Krankheitsbildes geben – angefangen von den ersten
diagnostischen Schritten wie der Anamnese-Erhebung mit dem Internationalen Prostata-Symptomen-Score
bis zu den aktuellsten Entwicklungen alternativer Therapieverfahren zur operativen
Desobstruktion. Er beleuchtet u. a. die Bedeutung der Sonografie transvesikal und
transurethral und geht auf die Differenzierung gegenüber anderen Ursachen der „lower
urinary tract symptoms“ mittels Videozystomanometrie ein. Die präoperative Abklärung
von Komplikationen anhand von Urethrozystoskopie und bildgebenden Verfahren führt
direkt zu den operativen Therapieoptionen, die bei frustraner medikamentöser Behandlung
zum Einsatz kommen. Neben der transurethralen Elektroresektion oder der transvesikalen
Adenomektomie bei großem Drüsenvolumen spielen hier heute bei zunehmendem Anteil von
Patienten mit schweren kardialen Vorerkrankungen mehr und mehr alternative Lasertechnik-Verfahren
eine wichtige Rolle.