Diabetes aktuell 2014; 12(04): 200
DOI: 10.1055/s-0034-1384265
Forum der Industrie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

DDG-Jahrestagung 2014 – Diabetes belastet Betroffene und Angehörige auch in Deutschland

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Publication Date:
29 August 2014 (online)

 

    Aktuelle Auswertungen der deutschen Teilnehmer der DAWN2™-Studie, die beim DDG in Berlin vorgestellt wurden, machen deutlich, dass nahezu die Hälfte der Menschen mit Typ-1-Diabetes und fast ein Viertel der Typ-2-Diabetiker über erhöhte diabetesbezogene Belastungen berichten. Fast gleichermaßen belastet fühlen sich die Angehörigen von Menschen mit Diabetes.

    Im Rahmen von DAWN2™ wurden weltweit rund 15 400 Personen befragt, davon 902 in Deutschland. 502 der deutschen Teilnehmer waren an Diabetes erkrankt, 120 waren Angehörige und 280 gehörten zur Gruppe der Behandler (Fachärzte, Hausärzte, Diabetesberaterinnen sowie Krankenschwestern).

    Dr. Marcel Kaiser, Frankfurt, präsentierte aktuelle Ergebnisse für Deutschland und betonte, dass der Diabetes weitreichende Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen habe. So berichteten die Betroffenen über Beeinträchtigungen ihrer physischen Gesundheit, des emotionalen Wohlbefinden, der finanziellen Situation, aber auch Freizeitverhalten, Arbeit und Ausbildung seien eingeschränkt.

    Angst vor Hypoglykämien weit verbreitet

    Insbesondere das Auftreten von Hypoglykämieproblemen geht mit einer deutlichen Zunahme diabetesbezogener Belastungen und Ängste einher, unterstrich Kaiser. 60% der in Deutschland befragten Menschen mit Typ-2-Diabetes, die mit Insulin behandelt werden und bereits eine schwere Hypoglykämie erlebt haben, gaben eine Angst vor Unterzuckerungen zu Protokoll. Bei der Angst vor nächtlichen Hypoglykämien sind Angehörige fast stärker betroffen als die Patienten selbst: so machten sich 60 % der Menschen mit Typ-1-Diabetes Sorgen um nächtliche Hypoglykämien, unter Angehörigen, deren Familienmitglied mit Insulin behandelt wird, waren es sogar 69 %.

    Mehr als ein Drittel der Angehörigen gab außerdem an, frustriert und unsicher zu sein, da sie nicht genau wissen, wie sie ihre Angehörigen mit Diabetes am besten unterstützen können. Dementsprechend besteht bei vielen Angehörigen der Wunsch, mehr über die Diabeteserkrankung und ihre Behandlung zu erfahren. Bisher haben aber DAWN2™ zufolge in Deutschland nur 30 % der Angehörigen eine Schulung zum Umgang mit dem Diabetes erhalten, während fast 80 % der Menschen mit Diabetes an Schulungsprogrammen bzw. Schulungsaktivitäten zum Thema Diabetes teilgenommen haben.

    Monika Walter, München

    Quelle: Pressekonferenz „Changing Diabetes® – Umfassendes Engagement für Menschen mit Diabetes“ am 28.5.2014 in Berlin. Veranstalter Novo Nordisk, Mainz


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