Der Klinikarzt 2014; 43(07/08): 378
DOI: 10.1055/s-0034-1389214
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Insulintherapie – Ein neuer Zeitabschnitt beginnt

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Publication Date:
11 September 2014 (online)

 
 

    „Meistens fühl` ich mich gut, aber manchmal sind meine Blutzuckerwerte viel zu hoch oder zu niedrig – und ich weiß nicht warum.“ Mit dieser Aussage konfrontieren oft Patienten ihre Ärzte in der Diabetessprechstunde. Tatsächlich sind Basalinsuline in ihrem Wirkprofil sehr gut, haben aber noch Raum für Verbesserungen, erklärte Dr. Tim Heise, Neuss, auf einer Pressekonferenz.

    Trotz ihrer langen Halbwertszeit von 7–13 Stunden ist ihre intraindividuelle Variabilität indessen immer noch groß und damit besteht immer auch die Gefahr der Hypoglykämie, sollte zur besseren Blutzuckereinstellung die Dosis erhöht werden. Durch chemische Veränderungen am Insulinmolekül konnte eine weitere Optimierung des Basalinsulins erfolgen. So entstand Insulin degludec, das in Di-Hexameren konfiguriert und nach einer subkutanen Injektion, lösliche Multihexamerketten im Unterhautfettgewebe bildet, die nach und nach im Blutstrom aufgenommen werden. Das Ergebnis: ein flaches und stabiles Wirkprofil mit geringer Variabilität, aber mit vergleichbar effektiver Senkung des HbA1C-Wertes wie Insulin glargin. Diese einzigartigen pharmakologischen Charakteristika wurden auch bei älteren Patienten und bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- und Leberfunktion nachgewiesen.

    Neues Basalinsulin wird Therapieschemata bei Diabetes verändern

    Die Einführung eines neuen Basalinsulins ist auch für den Diabetesexperten ein besonderes Ereignis, so Prof. Thomas Danne, Hannover. Mit Insulin degludec steht 10 Jahre nach der Markteinführung eines Basalinsulins eine Therapieoption zur Verfügung, das die klinische Wirksamkeit bei über 10 000 Patienten in 40 Ländern im Rahmen eines riesigen Studienprogramms belegt hat. Bei Typ-1- und Typ-2-Diabetikern, das zeigten alle Studien durchgängig, kam es zu identischen Verbesserungen des HbA1C-Wertes wie bei Insulin glargin, allerdings bei einer nahezu gleichbleibenden Variabilität und bei extremer Flexibilität in der täglichen Anwendung. Freilich war das Risiko bei Typ-1-Diabetikern, nächtliche Hypoglykämien zu erleiden, um 25 % geringer als mit Insulin glargin und bei Typ-2-Diabetikern um 36 % geringer. Das Risiko schwerer Hypoglykämien gar 86 % niedriger als mit Insulin glargin.

    Die Einführung von Insulin degludec (Tresiba®) wird Therapieschemata des Diabetes mellitus verändern, zeigte sich Dr. Jörg Lüdemann, Falkensee, überzeugt. Die Erfahrungen der Prüfärzte mit dieser Substanz über einen Zeitraum von 5 Jahren zeigten, dass Insulin degludec mit seiner langen Halbwertszeit einen flexiblen Injektionszeitpunkt zulässt und damit auf einfachste Weise eine Insulinanpassung im Alltag ermöglicht.

    Richard Kessing, Zeiskam

    Quelle: Launch-Fachpressekonferenz: „Insulin degludec – Vom Labor in den Praxisalltag – Neue Therapieoptionen für Menschen mit Diabetes“ am 5. Mai 2014 in Frankfurt a.M. Veranstalter: Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz.


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