Der Klinikarzt 2014; 43(07/08): 380
DOI: 10.1055/s-0034-1389217
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

GARFIELD-Daten – Versorgung bei Schlaganfallprophylaxe

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Publication Date:
11 September 2014 (online)

 
 

    Vorhofflimmern geht mit einem 5-fach erhöhten Risiko für einen ischämischen Schlaganfall einher und ist mit einem 1,5- bis 1,9-fach erhöhten Sterblichkeitsrisiko assoziiert. Vorhofflimmern beeinträchtigt nicht nur die Herzfunktion, sondern auch die Lebensqualität. Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung im klinischen Alltag von Kardiologen und die Prävalenz wird aufgrund der Demografie in den nächsten Jahren weiterhin ansteigen.

    GARFIELD-Register: Überblick über Behandlungsstandard

    Angesichts der Bedeutung dieser Erkrankung, wollen sich Forscher mithilfe des GARFIELD-Registers einen Überblick über den Behandlungsstandard bei neu diagnostiziertem, nicht valvulär bedingten Vorhofflimmern und mindestens einem Risikofaktor für Schlaganfall verschaffen, erklärte Prof. Sylvia Haas, München. Das GARFIELD-Register erfasst das Auftreten thromboembolischer Ereignisse und Blutungen, Therapiepersistenz, Therapiedauer, Hospitalisierungen, Patientenzufriedenheit sowie für Patienten mit VKA-Therapie die Qualität der Antikoagulation im Praxisalltag. Ziel ist es, mindestens 55 000 Patienten aus 50 Ländern in verschiedenen Patienten-Kohorten zu erfassen, über 2 Jahre lang zu beobachten und mit ein und derselben Methodik auszuwerten.

    Mittlerweile, so Haas, liegen Analysen zu den Kohorten 1 und 2 mit jeweils etwas mehr als 10 000 Patienten vor, wobei die Daten der Kohorte 1, zwischen 2009 und Oktober 2011 und damit vor Einführung der NOAK, erfasst wurden. Die Daten der Kohorte 2 wurden zwischen Oktober 2011 und Mai 2013 aufgezeichnet.

    Die klinische Symptomatik von CDAD ist durch abrupt einsetzende, wässrige Durchfälle mit fauligem Geruch charakterisiert. Viele Betroffene leiden unter Schmerzen in den unteren Quadranten des Abdomens. Durch den Verlust von Wasser und Eiweiß bei heftigen Durchfällen kann sich auch eine Hypoalbuminämie entwickeln, berichtete Prof. Franz Hartmann, Frankfurt. Bei schweren Verläufen sind zudem regelhaft systemische Zeichen wie Fieber, Schüttelfrost, Leukozytose und Nierenfunktionsstörungen vorhanden. „Man muss den Keim wegen des potenziell schweren Verlaufs ernst nehmen und sollte bereits bei ersten Anzeichen an eine CDAD denken“, mahnte Hartmann. Als Risikofaktoren für die Entwicklung dieser Erkrankung nannte er Antibiotikatherapie in den letzten 3 Monaten, höheres Alter (> 65 Jahre), Komorbiditäten, Immunsuppression und Einnahme von Protonenpumpenhemmern.


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    Nur 58 % der Patienten leitliniengerecht antikoaguliert

    Nach den Ergebnissen der Kohorte 1 erhielten knapp 40 % der Patienten keine gerinnungshemmende Therapie oder lediglich eine Therapie mit Thrombozyten-Aggregationshemmern. Andererseits wurden Patienten ohne jegliches Risiko (CHA2DS2-VASc-Score: 0) in 40 % der Fälle mit Antikoagulanzien behandelt und lediglich 43 % der Patienten unter einer VKA-Therapie waren gemäß der INR-Messungen adäquat eingestellt.

    Der Vergleich mit der Kohorte 2 zeigte, dass der Anteil der insgesamt antikoagulierten Patienten annähernd gleich geblieben war, aber nach wie vor mit einem hohen Anteil von Patienten, die gar nicht antikoaguliert werden sollten. Allerdings hat der Einsatz von NOAKs, also Faktor Xa- und direkten Thrombin-Inhibitoren, zugenommen, fatalerweise auch deutlich in der Gruppe, die diese Behandlung aufgrund ihres geringen Risikos, nicht benötigt hatte. Über alle CHA2DS2-VASc-Risikoscores (0–9) hinweg, wurden nur 58 % der Patienten leitliniengerecht antikoaguliert, wobei Deutschland im Vergleich mit 18 anderen Ländern im unteren Drittel rangierte. Die Daten zeigten, dass nach wie vor bei Ärzten wie Patienten auf diesem Gebiet ein großer Aufklärungs- und Fortbildungsbedarf besteht.

    Richard Kessing, Zeiskam

    Quelle: Presseveranstaltung „Versorgungssituation Vorhofflimmern: Herausforderungen und Perspektiven“ im Rahmen des DGK-Kongresses am 24. April 2014 in Mannheim. Veranstalter: Bayer Vital GmbH, Leverkusen.


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