In zahlreichen Kasuistiken aus vielen Ländern wurde mittlerweile das Laptop induzierte
Erythema ab igne publiziert. In diesem Heft finden Sie auf Seite 347 eine Arbeit zu
Bulimia nervosa und Erythema ab igne. Die Erstbeschreibungen des Krankheitsbildes
berichten als Auslöser von Arbeiten nahe an Öfen oder offenem Feuer. Beim Erythema
ab igne durch ein Laptop handelt es sich um eine retikuläre Pigmentierung nach langer
und wiederholter Exposition mit Infrarot-Strahlung und/oder Wärme, die ausreichend
ist, um eine „Verbrennung“ auszulösen. Typischerweise ist die Bauchhaut bei Studenten,
die im Liegen arbeiten oder die Oberschenkelregion betroffen, wenn das Laptop dort
stundenlang gehalten wurde. Allergologisch interessant ist aber die Frage einer Dermatitis
durch Nickel in Laptops [1]. Der Dimethylglyoximtest (DMG-Test), ein semiquantitativer Test mit Farbumschlag,
zeigte Nickel bei 6 Laptops positiv an, d.h. eine rosa Verfärbung auf dem Wattetupfer,
wobei die Stelle, auf der die Hand ruht, die Abdeckung und der Boden des Laptops untersucht
wurden. Auslöser ungewöhnlich figurierter, racemosa-artiger Ekzeme kann ein Laptop
sein eben über die Erwärmung der Haut – Erythema ab igne. Es muss kein neues Laptop
her; die Arbeitsplatzsituation muss geändert werden. Als Auslöser ungewöhnlich lokalisierter,
aber typisch wie ein Ekzem imponierender Herde ist differenzialdiagnostisch ein Laptop-Kontaktekzem
bei Nickelallergikern mit in Betracht zu ziehen. Ein Wechsel zu einem Laptop eines
anderen Herstellers wäre dann nötig.
Ein auffällig lokalisiertes, rechteckig begrenztes Gesichtsekzem mit rezidivierenden
juckenden runden und polygonalen Plaques war bei einem 15-jährigen Mädchen in Zusammenhang
mit einer Smartphone-Oberfläche in Spanien beobachtet worden. Die Patientin war Atopikerin
und litt seit 12 Monaten an der Symptomatik. Sie hielt das Mobile 2–8 Stunden pro
Tag an der rechten Wange. Kontakt mit anderen technischen Geräten bestand nicht an
der Lokalisation. Die Autoantikörpertiter waren unauffällig. Epikutantestungen mit
Nickel, Chromat, Kobaltchlorid, Plastik und Klebstoffreihe, Polyesterkomponenten und
eigenen Externa hatten ein negatives Ergebnis erbracht. Bei der Patientin und 3 weiteren
gesunden Kontrollen waren positive Testreaktionen auf das aufgelegte Touchscreen und
auf einen Extrakt des Touchscreens gefunden worden. Ein Nicht-Touchscreen Mobile einer
anderen Firma wurde toleriert und das Ekzem heilte ab [2]. Eine Dermatitis über die Strahlung konnte ausgeschlossen werden, da die Reaktion
bei einer Testung auch bei ausgeschaltetem Mobile auftrat. Bedauerlicherweise war,
wie in der Kasuistik dargestellt, der Hersteller bei der Analyse der Inhaltsstoffe
des Touchscreens nicht hilfreich. Polyester sind die Hauptbestandteile der Touchscreens,
aber im Fertigungsprozess werden üblicherweise Substanzen hinzugegeben für eine kratzresistente
Oberfläche, Anti-Flammsubstanzen, UV-Absorber und anderes – all das findet sich auf
Smartphone-Oberflächen.
Ich möchte Sie aber auch über Neuerungen im Herausgeberteam der Aktuellen Dermatologie
informieren. Das Team wurde bereichert um Herrn Univ.-Professor Dr. med. Thomas Vogt.
Herr Vogt ist gebürtig in Augsburg, verheiratet und Vater von 5 Kindern. Er leitet
die Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie in Homburg/Saar, die er
Ihnen in der Sparte „Eine Klinik im Blickpunkt“ bereits nahegebracht hat, z. B. das
Spektrum molekulare Dermatologie und Melanomprogression. Eine Mitarbeiterin hatte
bereits den Kasuistikpreis unserer Zeitschrift erhalten und Sie lesen immer wieder
Arbeiten aus seiner Klinik in der Aktuellen Dermatologie. Ich begrüße ihn sehr herzlich
im Team.
Ihre
Christiane Bayerl