Radiopraxis 2015; 8(01): 45-46
DOI: 10.1055/s-0034-1391815
Ausbildung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Neue Inhalte für einen hoch innovativen Beruf!

VMTB, DRG und DVTA kämpfen für eine grundlegende Reform der MTRA-Ausbildungsziele – und finden Gehör beim Ministerium
Katja Röhr
,
Nina Keil
Further Information

Publication History

Publication Date:
14 April 2015 (online)

Problem einer verstaubten Ausbildungsordnung

Die MTA-APrV regelt die Mindestanforderungen an die Ausbildung für jeden einzelnen MTA-Beruf. In der Anlage 1 zu § 1 Abs. 1 Nr. 2 der MTA-APrV sind die Inhalte der theoretischen und praktischen Ausbildung genau definiert und auch die Mindeststundenzahl pro Themengebiet eines jeden einzelnen MTA-Berufs festgesetzt. Das Ausbildungsziel legt den staatlichen Ausbildungsauftrag an die MTA-Schulen fest und grenzt das Berufsbild ein.

Ein staatlich definierter Aufgabenkatalog ist sinnvoll. Schließlich sind MTRA im Rahmen der Gesundheitsvorsorge und der Gefahrenabwehr ein wesentlicher Bestandteil der staatlichen Daseinsvorsorge. Das Problem liegt darin, dass der Ausbildungskatalog hoffnungslos veraltet ist. So fehlen Lehreinheiten zu vielen Themen, wie sie den MTRA täglich in der klinischen Praxis begegnen. Beispielhaft seien genannt:

  • IT-Anwendungen,

  • Schnittbildtechniken,

  • 3-D-Bestrahlungsplanung,

  • Anwendung im Zuge schrittweise gestatteter Arztentlastungen wie zum Beispiel die Applikation von Kontrastmitteln und Radionukliden.

Darüber hinaus enthält die APrV zahllose Inhalte, die in der MTRA-Praxis heute keine Anwendung mehr finden. Dieser Meinung sind übrigens nicht nur die Fachverbände. Zahlreiche Gutachten, zuletzt die GesinE-Studie „Bestandsaufnahme der Ausbildung in den Gesundheitsfachberufen im europäischen Vergleich“, 2014 [1], halten fest, „dass eine Überarbeitung der Ausbildungskataloge durch Entfernung obsoleter und das Aufgreifen aktueller Lerninhalte und Lernarrangements klar indiziert ist. Dies lässt sich für die Berufe Medizinisch-Technische Assistenz klar aufzeigen.“ Nach der GesinE-Studie besteht Verbesserungsbedarf, insbesondere bei der Überarbeitung aktueller berufsrelevanter Lerngegenstände. Zudem sollte eine stärkere Praxisorientierung erreicht werden.