retten! 2014; 3(4): 274-281
DOI: 10.1055/s-0034-1393848
Fachwissen 
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Wenn der Druck zu groß wird – Das Kompartmentsyndrom

Christoph Goltz
,
Dominic Kemmerer
,
Bernd Gritzbach
Further Information

Publication History

Publication Date:
21 October 2014 (online)

Bewusst oder unbewusst sind langjährige Rettungsdienstmitarbeiter sicherlich schon mit dem Kompartmentsyndrom in Berührung gekommen. Doch was steckt eigentlich dahinter? Woran erkennt man diese lebensbedrohliche Komplikation und was ist präklinisch zu tun?

Kernaussagen

  • Die häufigste Ursache für ein Kompartmentsyndrom ist ein Trauma der Extremitäten.

  • Beim Kompartmentsydrom kommt es durch erhöhten Gewebedruck in einem geschlossenen Raum zu einer gestörten Mikrozirkulation, die zu neuromuskulären Störungen führt.

  • Ein Kompartmentsyndrom kann zu einer Amputation der betroffenen Gliedmaße bis hin zum Tod des Patienten führen.

  • Leitsymptom ist der überproportionale, durch Analgetika meist nicht zu beherrschende Schmerz.

  • Präklinisch sollte man enge Verbände entfernen und die Extremität flach in einer Schiene lagern.

  • Ein i. v. Zugang für Analgesie und Volumensubstitution ist nötig.

  • Eine Kühlung ist nicht indiziert.

  • Die definitive Therapie erfolgt in der Klinik.

Ergänzendes Material