Der Klinikarzt 2014; 43(10): 490
DOI: 10.1055/s-0034-1395304
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CED kontrovers – Eine Frage – mehr als nur eine Antwort

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Publication Date:
11 November 2014 (online)

 
 

    Was tun? Für diese Frage gibt es bei vielen Krankheitsbildern mehr als nur eine Antwort, insbesondere bei schweren Verläufen. Das Falk-Seminar „CED kontrovers“ bietet eine Plattform um strittige Themen offen und pointiert auf der Basis von Pro- und Kontra-Vorträgen zu diskutieren.

    Abwägen gehört zum täglichen Alltag

    „Um Einzelfallentscheidungen kompetent treffen zu können, gehört das Abwägen der jeweiligen Optionen zum täglichen Alltag, ist aber auf dem Boden der vorliegenden Studienlage oft sehr schwierig“, so Prof. Klaus Herrlinger, Hamburg, einer der wissenschaftlichen Leiter des Seminars. Hier kann eine umfassende Diskussion um die individuell beste Lösung weiterhelfen. Kontroverse Themen in der Diagnostik und Therapie chronisch entzündlicher Darmerkrankungen gibt es genug. Im Fokus steht unter anderem die Aggressivität der Therapie. So wurde beispielsweise diskutiert, ob eine narbige Stenose zwingend operiert werden muss. Prof. Britta Siegmund, Berlin, wies darauf hin, dass zumindest bei kurzstreckigen Stenosen ≤ 5 cm eine endoskopische Ballondilatation (EB) möglich ist, vorausgesetzt, Fistel, Abszess und Karzinom sind ausgeschlossen. Aus Sicht des Chirurgen Prof. Jörg-Peter Ritz, Schwerin, sprechen für einen operativen Eingriff langstreckige, narbige Stenosen, blind endende retroperitoneale Fisteln und eine schlechte Lebensqualität mit Mangelernährung oder Gewichtsverlust. Denn mit einer Operation lasse sich häufig eine hohe Lebensqualität erreichen.

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    Endoskopie mit oder ohne Farbe?

    Diskussionsbedarf gab es auch zur Überwachungsstrategie bei Hochrisikopatienten mit Colitis ulcerosa. Mit der konventionellen Chromoendoskopie (CE) gelingt laut Prof. Ralf Kiesslich, Frankfurt, die Identifikation flacher multifokaler Läsionen besser als mit der üblichen Stufenbiopsie. „Das funktioniert allerdings nicht im entzündeten Kolon, so Prof. Jürgen Pohl, Berlin. Und nur dann, wenn der Darm optimal vorbereitet ist.

    Dass diese Art der Fortbildung nicht alltäglich ist, mache Herrlinger deutlich: „Es ist ein besonderes Privileg, diese Veranstaltung mit der Falk Foundation zu organisieren, da sie keinen Einfluss nimmt auf die Programmgestaltung und die Referentenauswahl. Dies ermöglicht uns ein Forum, in dem wir Themen wissenschaftlich völlig unabhängig diskutieren können.“

    Dr. Beate Fessler, München

    Quelle: Falk Seminar „CED kontrovers“ am 10. Mai 2014 in Hamburg. Veranstalter: Dr. Falk Pharma GmbH, Freiburg.


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