Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2014; 21(05): 222
DOI: 10.1055/s-0034-1395313
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Häufung von Infektionen – Hantavirus in Panama

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Publication Date:
17 November 2014 (online)

 

    In Panama treten dieses Jahr ungewöhnlich viele Infektionen mit Hantaviren auf. Erstmals war das Virus 1999 in dem Land nachgewiesen worden, seitdem kam es immer wieder zu sporadischen Infektionen. Bis Ende 2010/Anfang 2011 wurden – je nach Quelle – insgesamt 104 bis 150 humane Infektionen mit circa 30 Todesfällen gemeldet. Aus den folgenden 3 Jahren liegen uns Berichte über 30 weitere Infektionen, darunter 4 mit Todesfolge, vor. Dies ergibt einen Schnitt von etwa 9 bis 12 Erkrankten jährlich.

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    Seit Beginn dieses Jahres wurden jedoch bereits 62 Fälle gemeldet. Zwei Personen waren an den Folgen der Infektion verstorben. Eine Frau, die gleichzeitig am Denguefieber erkrankt war, erlitt außerdem eine Fehlgeburt. Über mögliche Ursachen für diesen plötzlichen Anstieg der Fallzahlen gibt es bisher keine Erkenntnisse.

    Interessanterweise entwickelte die Infektion sich nur bei 29 der Betroffenen zu einer schweren Erkrankung mit HPS (Hantavirus pulmonales Syndrom). Die übrigen 33 Patienten litten ‚nur‘ unter Fieber. Auch hierfür fehlen bisher noch gesicherte Erklärungen, womöglich ist die Bevölkerung in der Region gegenüber den Risiken der Infektion einfach ausreichend sensibilisiert und sucht bereits bei dem Auftreten erster Symptome medizinische Hilfe.

    Alle diesjährigen Fälle hatten sich auf der Halbinsel Azuero ereignet, zu der die Provinzen Los Santos, Herrera und einige Regionen Veraguas’ gehören. In Panama wurden bisher 3 verschiedene Hantaviren nachgewiesen, wobei das Choclo-Virus jedoch das einzige humanpathogene ist.

    Dr. Raymund Lösch und Dipl. Biol. Unn Klare, Bad Doberan

    Quellen: promed


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