Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2014; 21(05): 263
DOI: 10.1055/s-0034-1395331
DFR-Mitteilungen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Liebe Mitglieder und Freunde der DFR,

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Publication Date:
17 November 2014 (online)

 
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    vor wenigen Tagen haben wir in Nürnberg unsere 17. Jahrestagung durchgeführt (siehe auch folgende Seiten). Dabei wurde, wenn Sie mir dieses Bild gestatten, eine beeindruckende Fülle reisemedizinischen Wissens vor uns ausgebreitet. Das Programm, durchweg auf hohem fachlichen Niveau und immer praxisnah, wird für die Verantwortlichen der kommenden Tagung in Dresden (18./ 19.09.2015) eine Herausforderung sein. Mehrere Vorträge beschäftigten sich unter verschiedenen Gesichtspunkten mit der Ebolaepidemie in Westafrika. Es wäre verfehlt zu behaupten, dass sich der Ausbruch hätte vermeiden lassen. Aber für künftige Ereignisse sollten wir lernen, dass möglichst genaue Kenntnisse der geografischen Lage und verkehrsmäßigen Anbindung, sowie der religiösen beziehungsweise tradierten Riten in der Bevölkerung, von großer Wichtigkeit für die Ausbreitung sind.

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    Auditorium 17. DFR-Tagung in Nürnberg.

    In der Vorstandssitzung am 26. September wurden die Inhalte für eine fakultative Zusatzweiterbildung ‚Reisemedizin’ verabschiedet, wie er der Bundesärztekammer vorgelegt werden soll. Hierfür wurde der bisherige 120-Stunden-Kurs überarbeitet und um ein 8-stündiges Modul (Aufbaumodul 13) für ärztliche Reisebegleitung erweitert. Es ist angedacht, dieses ergänzende Modul auch separat anzubieten. Als praktischen Teil enthält unser Vorschlag die selbstständige Durchführung von 100 schriftlich dokumentierten und von einem Weiterbildungsbefugten anerkannten reisemedizinischen Beratungen.

    Daneben sieht das Konzept der neuen Musterweiterbildungsordnung sogenannte additive Qualifikationen vor, die ebenfalls auf dem Praxisschild geführt werden können. Hierfür wird der 32-Stunden-Basiskurs voraussichtlich ausreichen.

    Der Erich-Kröger-und-Klaus-Jörg-Volkmer-Preis der DFR konnte in diesem Jahr nicht vergeben werden.

    Zum Schluss ein interessanter Befund aus der Rubrik ‚Reisemedizin praktisch’. Ernährungswissenschaftler der Hochschule Fulda sind der Frage nachgegangen, wie die Schärfe von Chili neutralisiert werden kann. Nach vielen Verkostungen ergab sich folgendes Bild: Auf keinen Fall Wasser, das die Schärfe im Mund verteilt und weiter transportiert. Fett, Stärke und Zucker helfen etwas, zum Beispiel mit Zucker gesüßte Kondensmilch. Als am Wirksamsten hat sich Mascarpone auf ungeröstetem Toastbrot herausgestellt. Hier kommt zur Auflösung des Capsaicins durch den Doppelrahmfrischkäse mit 80 % Fett i.Tr. der mechanische Effekt des Toastbrots, der Capsaicin, das wohl schärfste bekannte natürliche Alkaloid, von den Rezeptoren der Zunge entfernt.

    Mit diesem Hinweis, für den Ihnen hoffentlich viele Reisende dankbar sein werden, verabschiede ich mich für diesmal mit den besten Grüßen
    Ihr
    Günter Schmolz, Stuttgart

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    Günter Schmolz

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    Auditorium 17. DFR-Tagung in Nürnberg.
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    Günter Schmolz