Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0034-1397317
Nicht nur Fieber und Gliederschmerzen – Dengue: neurologische Symptome bei jedem zehnten Patienten
Publication History
Publication Date:
08 January 2015 (online)
Aktuellen Studien zufolge erkranken weltweit jedes Jahr etwa 96 Mio. Menschen an Denguefieber. In den vergangenen Jahren sind die Fallzahlen auch bei Reisenden deutlich angestiegen. Im Jahr 2001 registrierte das Robert Koch-Institut noch 60 eingeschleppte Fälle in Deutschland, 2013 wurde die Erkrankung bereits bei 879 Reiserückkehrern diagnostiziert. Reisende sollten sich in Verbreitungsgebieten umfassend vor Mückenstichen schützen, empfiehlt das CRM Centrum für Reisemedizin. Eine Impfung und Medikamente gegen das Virus existieren nicht. Eine Behandlung kann nur symptomatisch erfolgen.
Hohe Fallzahlen und hohe Dunkelziffern
Ausbrüche von Denguefieber kommen in fast allen Ländern der Tropen und Subtropen regelmäßig vor. Auch in Europa treten immer wieder Fälle auf – in den vergangenen Wochen registrierte etwa Frankreich 3 Fälle von im Land erworbenen Infektionen. Am stärksten von Denguefieber betroffen sind der süd- und südostasiatische Raum, die Länder Süd- und Mittelamerikas und die Karibik. Aktuell wurden allein in Brasilien von Januar bis Oktober 2014 rund 600 000 Fälle gemeldet. In Thailand sind in diesem Jahr bislang etwa 12 000 Menschen erkrankt. „Man muss davon ausgehen, dass die tatsächlichen Zahlen noch deutlich höher liegen, da viele Erkrankte nicht diagnostiziert oder aber die Diagnose den Behörden nicht gemeldet wird“, sagt Professor Dr. Tomas Jelinek, Wissenschaftlicher Leiter des CRM Centrum für Reisemedizin.
Typisch für eine Infektion mit Denguefieber sind hohes Fieber, starke Muskel- und Gliederbeschwerden sowie Kopfschmerzen. Bei etwa 10 % der Betroffenen greift das Virus auch das Zentralnervensystem an, zeigt eine aktuelle, im Fachblatt Neurology veröffentlichte Studie. Indische Forscher hatten zwischen 2011 und 2013 prospektiv 486 Dengue-Virus-Infektionen ausgewertet: Bei 45 Patienten traten neurologische Komplikationen auf.


In einzelnen Fällen kann es bei Denguefieber zu einem hämorrhagischen Fieber oder einem Dengue-Schock-Syndrom kommen, die beide zum Tode führen können. Die Sterblichkeitsrate liegt bei etwa 2–3 %. Dengue wird von ägyptischen und asiatischen Tigermücken übertragen, die vorwiegend tagsüber aktiv sind. Schutz vor ihren Stichen bieten Mückenschutzmittel zum Auftragen auf die Haut mit dem Wirkstoff DEET (Diethyl-m-Toluamid) in einer Konzentration ab 30 %.
Quelle: Presseinformation CRM Centrum für Reisemedizin, Düsseldorf, 11.11.2014

