Z Gastroenterol 2015; 53(3): 257
DOI: 10.1055/s-0034-1397625
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Politik in der Praxis – Staatssekretärin zu Gast bei Dr. Hüppe

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Publication Date:
20 March 2015 (online)

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Abb.: Dr. Mittrop, die Parlamentarische Staatssekretärin im Gesundheitsministerium Ingrid Fischbach (CDU) und Dr. Dietrich Hüppe beim Besuch der Politikerin in der Herner Praxis.

Im Oktober 2014 hat die Parlamentarische Staatssekretärin im Gesundheitsministerium, Ingrid Fischbach (CDU), den langjährigen bng-Vorsitzenden Dr. Dietrich Hüppe in der Gemeinschaftspraxis Herne besucht, um sich über Auswirkungen von Leistungsbudgets in der ambulanten Medizin zu informieren.

Obwohl die CDU-Gesundheitsexpertin, die seit 1998 dem Deutschen Bundestag angehört, ebenso aus Herne stammt wie Dr. Hüppe, haben sich die beiden erst in Berlin kennen gelernt. Hüppe, der immer schon für einen guten Draht des Berufsverbandes zur Politik plädiert hat, nutzte die Gelegenheit und lud Frau Fischbach zu einem Hintergrundgespräch in seine Herner Praxis ein.

Zunächst interessierte sich die Staatssekretärin für die Wartezeit auf eine Darmspiegelung und erfuhr, dass Kassenpatienten gleich in der nächsten Woche kommen und aus mehreren Terminen auswählen können. „Wartezeiten kennen wir bei der Darmspiegelung nicht, denn sie wird nicht budgetiert, sondern leistungsgerecht bezahlt“, betonte Hüppe, wies aber zugleich darauf hin, dass dies bei der Magenspiegelung ganz anders aussehe.

Abgesehen von Notfallgastroskopien, die innerhalb weniger Stunden ausgeführt werden, müssen reguläre Patienten zwischen vier bis sechs Wochen auf einen Termin warten. Der ehemalige Verbandsvorsitzende machte deutlich, dass der Grund dafür die finanzielle Deckelung der Leistungen durch die gesetzlichen Krankenkassen ist. Er wies desweiteren darauf hin, dass die Herner Praxis trotz dieser Einschränkung 2013 Leistungen für Patienten in gesetzlichen Krankenkassen im Umfang von mehr als 80 000 Euro erbracht habe, die wegen Budget-Überschreitung nicht honoriert worden sind. Aktuellen politischen Forderungen nach einer Begrenzung der Wartezeit auf einen Facharzttermin auf vier Wochen erteilte er eine Absage. Mit ausreichendem Honorar und Aufhebung der Budgetierung ließe sich dies sofort erreichen!