Z Gastroenterol 2016; 54(01): 103
DOI: 10.1055/s-0034-1398261
Der bng informiert
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

bng-Service – Hepatitis C Leitlinienrechner

Gero Moog
Further Information

Publication History

Publication Date:
18 January 2016 (online)

Bei der Hepatitis C-Therapie haben wir in der letzten Zeit eine rasante Entwicklung beobachten können, die für Kollegen, die mit der Materie nicht so vertraut sind, eine Herausforderung darstellt. Zwar liegt mit der aktualisierten Leitlinie, an deren Entwurf auch bng-Mitglieder beteiligt waren, ein sehr fundierte und abgewogene Therapieempfehlung vor. Aber, wie bei anderen Leitlinien auch, scheitert die Umsetzung in die Praxis häufig an der mangelnden Kenntnisnahme.

Vor diesem Hintergrund haben wir im Auftrag des bng einen sogenannten Leitlinienrechner entwickelt, der als einfach gehaltenes Hilfsmittel dem Anwender die Möglichkeit gibt, mit wenigen Eingaben zu dem optionalen Patienten eine dem aktuellen Stand entsprechende Therapieempfehlung zu erhalten. Konkret sieht dies wie folgt aus: Man ruft die Startseite des HCC Calculators unter https://secure.micromata.de/hcv-calculator/ im Browser auf. Nach Angabe von Genotyp, Leberzirrhosestatus und der Vortherapien wird der aktuelle Therapievorschlag angezeigt. Die Eingaben erscheinen in einem Fenster und können als PDF-Datei ausgedruckt und in der Patientenakte abgelegt werden. Das Programm befindet sich derzeit im Testmodus, deshalb sind Fehler noch nicht ganz ausgeschlossen.

Der Rechner bildet die aktualisierte Leitlinie zur Hepatitis C-Therapie ab und stellt nicht die GBA Entscheidungen dar. Da es sich hier aber um eine mit entsprechender Evidenz versehene Leitlinie handelt, stellen die Empfehlungen den zurzeit gültigen Stand der Wissenschaft zur Therapie der Hepatitis C dar, was auch ein hohes Maß an Verordnungssicherheit bedeutet.

Wir glauben, dass der Gebrauch solcher digitalisierten Hilfen die Therapiesicherheit für den Patienten erhöht und den Arbeitsalltag für den Arzt erleichtert. Dass dies nicht die intensivere Auseinandersetzung mit dem entsprechenden Thema durch Lesen aktueller Fachzeitungen und den Besuch von Kongressen ersetzen kann, versteht sich von selbst.

Warum sollte die Medizin auf solche Hilfsmittel verzichten, die in der übrigen Welt inzwischen in allen Bereichen gebräuchlich sind? Aus diesem Grund werden wir auch in anderen Bereichen solche „tools“ entwickeln in der Hoffnung, dadurch die medizinische Welt ein bisschen einfacher zu gestalten.

Zoom Image