Der Klinikarzt 2014; 43(12): 597
DOI: 10.1055/s-0034-1398393
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Rückgang bei Klinikeinweisungen – Überwachung des Pulmonalarteriendrucks bei chronischer Niereninsuffizienz

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Publication Date:
15 December 2014 (online)

 
 

    St. Jude Medical ein weltweit tätiges Medizintechnik-Unternehmen, gab eine neue Datenanalyse aus der klinischen Studie CHAMPION bekannt, in der Behandlungsergebnisse aus einer Untergruppe von Patienten mit Niereninsuffizienz ausgewertet wurden. Gegenstand der CHAMPION-Studie waren die Sicherheit und Wirksamkeit des CardioMEMS™ HF-Systems bei Patienten mit Herzinsuffizienz (Heart Failure, HF) der Klasse III (gemäß Funktionsklassifizierung der New York Heart Association, NYHA), die in den zurückliegenden 12 Monaten aufgrund einer Herzinsuffizienz hospitalisiert wurden.

    Messdaten zum PA-Druck werden von zuhause aus an den Arzt übermittelt

    Das CardioMEMS-System verwendet einen miniaturisierten, drahtlosen Überwachungssensor, der in einem minimalinvasiven Eingriff in die Pulmonalarterie (PA) implantiert wird, um dort den PA-Druck direkt zu messen. Durch die Messung des PA-Drucks kann der Arzt die Behandlung bei einer sich verschlimmernden Herzinsuffizienz proaktiv planen, bevor es zu sichtbaren Symptomen wie etwa Veränderungen beim Körpergewicht und Blutdruck kommt. Mithilfe dieses Systems kann der Patient die Messdaten zum PA-Druck von zuhause aus an den Arzt übermitteln, der dann entsprechende Änderungen bei der Medikation vornehmen kann, damit eine stationäre Klinikeinweisung weniger wahrscheinlich wird.


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    Keine Beeinträchtigung der Nierenfunktion durch PA-Drucküberwachung

    Die Datenanalyse wurde für eine Untergruppe von 297 Patienten vorgenommen, die 18 Monate lang beobachtet worden waren; präsentiert wurden die Ergebnisse auf dem 18. wissenschaftlichen Jahreskongress der Heart Failure Society of America (HFSA) in Las Vegas. Gegenstand der Analyse war der potentielle Nutzen für Patienten mit Herzinsuffizienz der NYHA-Klasse III und chronischer Niereninsuffizienz (CKD) unter Anwendung des CardioMEMS-Systems zur Messung des PA-Drucks ohne Beeinträchtigung der Nierenfunktion. Diese Daten zeigen, dass die Quote der Herzinsuffizienz-bedingten Hospitalisierungen in dieser Patientenpopulation bei einer auf PA-Druck basierenden Behandlungsplanung um 42 % sank, verglichen mit der Kontrollgruppe, und dass es hierbei zu keiner Beeinträchtigung der Nierenfunktion kam.

    „Herzinsuffizienzpatienten leiden häufig auch an chronischer Niereninsuffizienz, und daher rührt die Sorge, dass sich medikamentöse Therapien zur Abwendung einer Hospitalisierung nachteilig auf die Nierenfunktion auswirken könnten“, sagte Dr. William Abraham, Leiter der Abteilung für Herzgefäßmedizin am Ohio State University Wexner Medical Center und Primary Investigator der CHAMPION-Studie. „Mit der Analyse dieser Patientengruppe wollten wir zeigen, dass sich die Zahl der Hospitalisierungen durch eine Überwachung des Pulmonalarteriendrucks mit dem CardioMEMS HF-System reduzieren lässt, ohne dass es dabei zu Beeinträchtigungen der Nierenfunktion kommt, und die dabei gewonnenen Daten zeigen, dass dem tatsächlich so ist.“


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    Bessere Behandlungsergebnisse bei Herzinsuffizienzpatienten

    Nach Angaben des Center for Disease Control and Prevention leiden mehr als 5 Millionen Amerikaner an einer Herzinsuffizienz, und jedes Jahr werden 670 000 neue Fälle diagnostiziert. Ungefähr 1,4 Millionen Patienten in den USA haben eine Herzinsuffizienz der NYHA-Klasse III, auf diese Patienten entfiel bisher nahezu die Hälfte aller Herzinsuffizienz-bedingten Klinikeinweisungen. Nach Angaben der American Heart Association beliefen sich die direkten und indirekten Kosten der Herzinsuffizienz in den USA im Jahr 2012 auf 31 Milliarden US-Dollar. Es wird erwartet, dass diese Zahl sich bis zum Jahr 2030 mehr als verdoppeln wird.

    Quelle: Pressemeldung der St. Jude Medical GmbH, Eschborn.


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