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DOI: 10.1055/s-0034-1398399
Dialyse Basic Days am 26. & 27.09.2014 in Fulda
Ein Rückblick auf die VeranstaltungPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
15. Januar 2015 (online)


Das AfnP-Symposium in Fulda, seit 36 Jahren der Fortbildungsklassiker in der Dialysewelt, kam in diesem Jahr in einer ganz neuen Aufmachung daher. Das neue Konzept der „Dialyse Basic Days“ (DBD) wurde sehr gut angenommen. So nutzten viele die Möglichkeit zur frühzeitigen Anmeldung und Überweisung der Tagungsgebühr.
Die Anmeldungen gaben uns Planungssicherheit im Vorfeld. Jedoch wurden wir am Donnerstagabend von einigen Teilnehmern, die nicht angemeldet waren, überrascht. Am Freitag erschien noch einmal ein Schwung Unangemeldeter und wir mussten schnell die Bestuhlung im Tagungsraum erhöhen. Leider konnten wir dann nicht mehr für alle einen Sitzplatz mit Tisch ermöglichen. Bei den nächsten „Dialyse Basic Days“ (DBD) werden wir einen größeren Raum benötigen.
Da die Teilnehmer sehr weite Anreisewege in Kauf genommen haben, zeigt uns dies, wie wichtig Dialyse Basic Days sind. Die Teilnehmer kamen aus Luxemburg und Österreich bis Südtirol und aus ganz Deutschland von Ost bis West und aus dem hohen Norden wie Elmshorn oder dem Süden wie München. Alle Teilnehmer können sich mit ihren Zugangsdaten, die sie entweder mit der Anmeldebestätigung oder bei der Barzahlung an der Kasse erhalten haben, die Handouts zu den Vorträgen herunterladen.
Die Einführung der DBD im Wechsel zum klassischen Symposium (nächster Termin: 27. & 28. November 2015) und damit der Möglichkeit, angehende Dialysekräfte zu schulen, ist der richtige Schritt der AfnP, um sich den Veränderungen im Bereich der Dialyse zu stellen. Das vertiefende Wissen, um Dialysetechnik sicher anzuwenden und zu verstehen, welches von langjährig sehr erfahrenen Pflegekräften vermittelt wurde, fand großen Beifall. Sogar langjährige Mitarbeiter lobten die Veranstaltung und meinten, sie hätten noch eine Menge Neues für den Berufsalltag gelernt.
Verleihung des Förderpreises Nephrologische Pflege
Zum 9. Mal ist die AfnP e. V. dank der großzügigen Unterstützung durch den Georg Thieme Verlag, vertreten durch Herrn Dipl.-Biol. Christian Schäfer, Redaktion, Projektmanagement und Themenplanung Dialyse aktuell & Kompendium Nephrologie, in der Lage den „Förderpreis Nephrologische Pflege“ zu vergeben (Abb. [ 1 ]). In diesem Jahr reichten 20 Personen und eine Gruppe einer Schulklasse der gymnasialen Oberstufe eines berufsbildenden Gymnasiums ihre Fach- oder Projektarbeit ein.


Nicht alle Arbeiten erfüllten die Kriterien und kamen damit in die Bewertung. Die Bewertungskriterien und alle Informationen rund um den Pflegepreis sowie die Arbeiten der vergangenen Preisträger finden Sie auf unserer Homepage www.afnp.de. Die Arbeiten der diesjährigen Preisträger werden in Dialyse aktuell 1/2015 erscheinen und danach auch auf der AfnP-Homepage eingestellt. Das Themenspektrum war wie immer weit gefächert. Hier ein kleiner Auszug der zeigt, wie vielfältig die Themen waren:
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Qualitätsmanagement im Dialysezentrum
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terminale Niereninsuffizienz als existenzielle Krise (2 Arbeiten)
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interdisziplinäre ambulante und stationäre Zusammenarbeit
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Komplikationsmanagement nach Nierenbiopsie
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Businessplan Kalium-Phosphat-Management
Die 8 Fachjuroren hatten es wie immer nicht einfach. Es ist trotz des Arbeitsaufwandes aber immer wieder spannend und sehr informativ, die Arbeiten zu lesen. Die qualifizierten Bewerter führen diese Aufgabe jedes Jahr ehrenamtlich durch, daher gilt ihnen ein besonderer Dank!
3. Platz
Der 3. Platz ging in diesem Jahr an eine Gruppe aus Berlin. Melanie Toth, Maria Fensch und René Schröder haben im Rahmen ihrer Fachweiterbildung zur Fachpflegekraft ein gemeinsames Projekt mit dem Titel „Dialyse im Wandel der Zeit – Neuer Anspruch der Pflegenden“ erstellt. Der Jury hat gefallen, dass die aktuelle Problemstellung der demografischen Veränderungen und die damit verbundene Versorgung der multimorbiden Patienten aus einem ganzheitlichen Ansatz betrachtet werden. In unserem Fokus sollte künftig auch der Mensch mit all seinen Pflegeproblemen und deren Auswirkungen stehen und nicht nur die technische Durchführung einer Dialysebehandlung.
2. Platz
Der 2. Platz ging an Beate Schumacher, Wüstenrot. Sie hat sich mit dem intradialytischen Blutdruckabfall und deren Auswirkungen für die betroffenen Patienten befasst. Anhand einer umfangreichen Literaturrecherche untersuchte sie, welche evidenzbasierten prophylaktischen Maßnahmen es im Pflegealltag gibt, um den Patienten eine bessere Lebensqualität zu ermöglichen. Sie wird ihre Arbeit und ihre Ergebnisse beim nächsten Symposium 2015 in einem Vortrag vorstellen.
Preisträgerin: Carmen Reißenweber
Die Preisträgerin Carmen Reißenweber, Spardorf, behandelte das Thema „Über die Ausschöpfung der technischen Möglichkeiten moderner Dialysegeräte am Beispiel von Natriumprofilen“. Moderne Dialysegeräte können viel mehr als „nur dialysieren“. Sie befasste sich mit der Frage, warum diese technischen Möglichkeiten nicht in der Praxis mehr angewendet werden. Auch Frau Reißenweber wird ihre Arbeit in einem Vortrag beim nächsten Symposium vorstellen.
Aufruf für 2015
Wir bedanken uns bei allen, die ihre Arbeit eingereicht haben, und möchten Sie aufrufen, sich mit einer Fragestellung aus Ihrem täglichen Arbeitsfeld zu befassen und dann bei der AfnP in Form einer Bewerbung für den Förderpreis 2015 einzuschicken (Einsendeschluss: 01.08.2015). Es können alle deutschsprachigen Arbeiten/Projekte bei der Geschäftsstelle eingereicht werden (siehe www.afnp.de).
Hitliste der Vorträge
Der Dialysenotfall, vorgetragen von Prof. Gerhard Lonnemann (Abb. [ 2 ]), Langenhagen, war voll mit möglichen Komplikationen und deren Behandlung. Einigen wurde erst da bewusst, wie vielschichtig die Patientenbetreuung ist, und dass die Durchführung der Dialysebehandlung nur ein winziges Mosaik in der ganzheitlichen nephrologischen Patientenversorgung. Außerdem benötigt man dafür viel Wissen und Erfahrung.


Das Shuntmanagement, praktisch vorgestellt von Udo Irmer, unserem langjährigen Ländervertreter aus Markelsheim, hätte auch den ganzen Tag dauern können, ohne je langweilig zu werden: Der Vortrag enthielt einfach so viele praktische Tipps. Der Referent wies auf die Bedeutung einer funktionalen Shuntanlage hin. Durch regelmäßiges Monitoring sollte der Shunt regelmäßig untersucht werden, um Störungen frühzeitig zu erkennen und um Komplikationen zu vermeiden. Das „Shuntteam“ soll hier als Schlagwort genannt werden; zur Durchführung regelmäßiger Shuntvisiten und Schulungen anderer Mitarbeiter in Punktionstechniken. Beim nächsten Symposium wird Herr Irmer das Thema „Kathetermanagement“ behandeln.
Die folgenden 3 Vorträge waren im Ranking ziemlich gleich auf. Das Thema „Vom Wasserhahn zum Patienten – Der Weg des Wassers vom Wasserwerk bis zum Patienten in der Dialyse“ vorgestellt vom stellvertretenen AfnP-Vorsitzenden Hans-Martin Schröder (Abb. [ 3 ]), Neuwied, war ein Aha-Erlebnis: Das verbirgt sich also hinter der Tür im Keller, die immer verschlossen ist. Alle Begriffe von Permeat, Umkehrosmose, Ringleitung, Wasserqualität und Dialysegerät wurden dabei behandelt, selbst „alte Hasen“ haben da noch etwas gelernt.


Die Erstdialyse und deren Versorgungsaspekte wurden von Rebecca Fiedler (Abb. [ 4 ]), Fulda, und Carolin Theiß, Bärenbach, unseren „AfnP-Youngsters“, brillant vorgetragen – und das, obwohl beide vor ihrem ersten großen Vortrag Bauchgrimmen hatten. Das hat man aber nicht gemerkt. Ihr Vortrag befasste sich mit Dialyseindikation, Vorbereitung und Organisation, Dialyseregimen, pflegerischen und psychosozialen Aspekten und Komplikationen.


Ein großes Dankeschön möchten wir auch an Siegfried Tijunelis richten, der beide Tage durchgängig moderiert hat.
Die beiden Vorträge von Marion Bundschu, Ulm, 1. Vorsitzende der AfnP und langjährige pflegerische Leitung der nephrologischen Weiterbildungsstätte Ulm (WBS-Ulm), behandelten im 1. Teil die physikalischen Grundlagen der Nierenersatzverfahren, Grunderkrankungen der Patienten, Vor- und Nachteile von PD/HD, Aufgaben der Niere und einen kleinen Exkurs in die Rechtskunde (Delegationsrecht, Haftung und Durchführungsverantwortung). Die Schwerpunkte im 2. Teil lagen bei den Aufgaben der nephrologischen Pflege, der Basishygiene, dem geriatrischen nephrologischen Patienten mit seinen Pflegeproblemen und der Versorgung von Diabetikern an der Nierenersatztherapie. Hier konnte man die über 34 Jahre praktische Erfahrung von Frau Bundschu mit nephrologischen Patienten erkennen.
Workshops und Industrieausstellung
In den 3 praktischen Anwenderschulungen von Kaneka, Nikkiso und Fresenius gingen die Hersteller gezielt auf die Fragen der Teilnehmer ein. Es wurde viel gefragt und diskutiert. Diese Schulungen erzeugten so mehr Sicherheit für Anwender und Patienten. In den Pausen gab es die Möglichkeit des Besuches der Industrieausstellung, aber auch zum regen Austausch untereinander. Wir bedanken uns bei folgenden Firmen, die unsere Veranstaltung unterstützt haben:
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AfnP e. V.
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BANP (Bundesarbeitsgemeinschaft nephrologische Pflege)
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Biamed GmbH
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Bionic Medizintechnik GmbH
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Fresenius
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Georg Thieme Verlag
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GHD GesundHeits GmbH Deutschland
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Herco Wassertechnik GmbH
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Hexal AG
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Intermedt Medizin Technik GmbH
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Kaneka Pharma Europe N.V.
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Medac GmbH
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Nikkiso Europe GmbH
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Shire Deutschland
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Staatl. anerkannte Nephrologische Weiterbildungsstätte Ulm – WBS-Ulm
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USmed Medizinprodukte
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Vitasyn medical GmbH
Fazit
In einem Satz gesagt, waren die Dialyse Basic Days „Schulungen aus der Praxis für die Praxis“. Diese Erfahrung lassen wir nun auch bei der Programmplanung für Fulda 2015 einfließen und haben deutlich mehr Vorträge von Pflegekräften für Pflegekräfte geplant.
Wir möchten den Teilnehmern besonders danken, die uns die 75 Evaluierungsbögen mit vielen Anregungen zurückgegeben haben. Mit den Vorschlägen und Wünschen könnten wir eine Woche Programm gestalten. Wie von der AfnP aus den Vorjahren gewohnt, waren sowohl die Referenten als auch die Vorträge qualitativ sehr hochwertig und umrissen ein breites Spektrum der Nephrologie. Die AfnP versteht sich als Verein für alle in der Nephrologie tätigen Berufsgruppen mit dem Ziel, die Fort- und Weiterbildung mit ihren bezahlbaren Veranstaltungen zu fördern und für einen regen Gedankenaustausch unter allen beteiligten Berufsgruppen zu sorgen. Um diese Ziele auch weiterhin verfolgen zu können, möchten wir Sie bitten, doch in der AfnP Mitglied zu werden. Der Jahresbeitrag beträgt 30 Euro und Sie profitieren von den vielen Vorteilen. Genaueres finden Sie auf Seite 508 in diesem Heft oder auf www.afnp.de.
Veranstaltungen 2015
Wir freuen uns auf einen regen Besuch des 36. AfnP-Symposiums im nächsten Jahr. Beachten Sie den neuen Termin Ende November außerhalb der Hauptferienzeit: Das Symposium findet am Freitag, den 27., und am Samstag, den 28.11.2015, ganztägig statt. Das Programm finden Sie in Kürze auf der Homepage www.afnp.de unter dem Menüpunkt „Symposium 15“.
Bitte merken Sie sich auch die Nephro Fachtagung in Ulm am 27. & 28. Februar (Freitag & Samstag) vor. Sie findet jetzt im Kornhaus Ulm statt und wir haben einige Neuerungen geplant. Lassen Sie sich überraschen – weitere Infos finden Sie unter www.nephro-ulm.de.
Ihr AfnP Team


So können Sie uns erreichen:
AfnP-Geschäftsstelle
Käppelesweg 8; 89129 Langenau
Tel.: 0 73 45/2 29 33; Fax: 0 73 45/75 40
E-Mail: info@afnp.de; Internet: www.afnp.de
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Marion Bundschu (1. Vorsitzende)
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Hans-Martin Schröder (stellv. Vorsitzender)
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Roswitha Nicklas (komm. Schatzmeisterin)
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Ilona Adler (komm. Schriftführerin)
Vorstand der AfnP:












