Kommentar der Schriftleitung

Liebe Leserinnen und Leser,

Video-Editorial
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eine perioperative Antibiose bei einer Tympanoplastik? Machen Sie so etwas? Die Referenten des ersten Betrags in „Referiert und diskutiert“ sagen anlässlich einer aktuellen indischen Studie: Nein. Eine aktuelle ägyptische Studie widmet sich dem Zusammenhang zwischen Schwere eines Tinnitus und Depression, Angst und Stress, ohne eine Korrelation nachweisen zu können. Die Referenten finden die thematische Auseinandersetzung für bemerkenswert, benennen aber methodische Mängel, welche die Aussagekraft der Arbeit einschränken.

In der neuen Video-Rubrik „Sehen+Verstehen“ wird ein Kernstück der HNO-Diagnostik, die starre Endoskopie, anschaulich dargestellt.

Der Übersichtsartikel beschäftigt sich mit einem auch berufspolitisch wichtigen Thema, das unbedingt im HNO-Fachgebiet vertreten werden muss: Therapie der malignen Hauttumoren im Gesicht und der Ohrmuschel [1]! MKG- und HNO-Kollegen aus München und Halle bringen uns auf den aktuellen Stand.

In der ersten Originalarbeit zeigen Schweizer Kollegen aus Liestal, dass die postoperative topische Applikation von Tranexamsäure nach Tonsillektomie keine Reduktion der Nachblutungsrate bewirkte. Weltweit haben wir weiterhin um die 5–10% interventionspflichtige Nachblutungen nach Tonsillektomie, sodass hier dringend weitere klinische Forschung notwendig ist [2]. Kollegen aus Ulm haben die Klinik von 400 Patienten mit Stimmlippenparese aufgearbeitet. Die wichtigste Ursache ist immer noch die Thyreoidektomie und bei beidseitiger Lähmung benötigt die Hälfte der Patienten einen HNO-chirurgischen Eingriff zur Rehabilitation [3]. Dass der supraclaviculäre Lappen [4] eine hervorragende Alternative für Defektdeckungen im Kopf-Hals-Bereich ist, zeigen uns im nächsten Beitrag HNO-Chirurgen aus München und Düsseldorf.

Eine Raumforderung im Nasopharynx bei einem 4-jährigen Kind ist zwar fast immer, aber eben nicht immer, gleichbedeutend mit einer Hyperplasie der Adenoide; seien Sie gespannt auf den ersten interessanten Fall. Im zweiten Fall geht es um eine seltene, wenn gleich harmlose Differenzialdiagnose der plötzlichen Wangenschwellung. Die Anamnese ist wegführend!

In Gutachten und Recht bringen uns die Rechtsanwälte Sailer und Wienke zunächst auf den aktuellen Stand zur Liquidation bei bewusstlosen Patienten und Notfallpatienten. Dann geht es in einem zweiten Betrag ans Eingemachte: Es wird berichtet, welche Auswirkungen möglicherweise ein aktuelles Urteil des Bundessozialgerichts auf den Bestand der Altersversorgung der Ärzte hat.

Den guten Schluss macht eine Facharztfortbildung zur Otitis externa.

Viel Freude beim Lesen!

Ihr
Professor Dr. med. O. Guntinas-Lichius
Schriftleitung LRO

• Literatur

• 1 Burkart S, Fretz C, Stöckli SJ. Progrediente Hirnnervenausfälle nach frontotemporalem Plattenepithelkarzinom der Haut. Laryngo-Rhino-Otol 2013; 92: 43-45
• 2 Stelter K. Erkrankungen der Gaumenmandeln im Kindesalter. Laryngo-Rhino-Otol 2014; 93: S84-S102
• 3 Reiter R, Hoffmann TK, Rotter N, Pickhard A, Scheithauer MO, Brosch S. Ätiologie, Diagnostik, Differenzialdiagnostik und Therapie von Stimmlippenparesen. Laryngo-Rhino-Otol 2014; 93: 161-173
• 4 Lamberty B. The supra-clavicular axial patterned flap. Br J Plast Surg 1979; 32: 207-212