Dialyse aktuell 2015; 19(01): 8-10
DOI: 10.1055/s-0034-1544098
Fachgesellschaften
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Förderpreis Nephrologische Pflege

Verleihung bei den AfnP Dialyse Basic Days
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
09. Februar 2015 (online)

 
 

Den Förderpreis Nephrologische Pflege 2014 gewann Carmen Reißenweber mit dem Thema „Natriumprofile – Ausschöpfung technischer Möglichkeiten moderner Dialysegeräte“. Auf die Plätze 2 und 3 kamen Beate Schumacher und das Autorenteam René Schröder, Melanie Toth und Maria Fensch mit den Themen „Vermeidung der Komplikation intradialytische Hypotonie – Umsetzung pflegerelevanter Forschungsergebnisse“ und „Dialyse im Wandel – Neuer Anspruch für Pflegende“.

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Zum neunten Mal wurde der Förderpreis Nephrologische Pflege dank der großzügigen Unterstützung des Georg Thieme Verlags verliehen – diesmal bei den AfnP Dialyse Basic Days 2014 in Fulda.

Die Preisträgerin

Den Förderpreis Nephrologische Pflege 2014 gewann Carmen Reißenweber (Abb. [ 1 ]), Spardorf. Sie behandelte das Thema „Natriumprofile – Ausschöpfung technischer Möglichkeiten moderner Dialysegeräte“. Moderne Dialysegeräte können viel mehr als nur „dialysieren“. Sie befasste sich mit der Frage, warum diese technischen Möglichkeiten in der Praxis nicht häufiger angewendet werden. Sie erhielt ein Preisgeld in Höhe von 1500 Euro.

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Abb. 1 Die bei der Preisvergabe anwesenden Autoren der 3 besten Arbeiten und der Laudator (von links): Melanie Toth (3. Platz), René Schröder (3. Platz), Carmen Reißenweber (Preisträgerin), Maria Fensch (3. Platz) und Christian Schäfer (Georg Thieme Verlag). Die zweitplatzierte Beate Schumacher war bei der Preisvergabe verhindert.

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Zweiter Platz

Der zweite Platz ging an Beate Schumacher, Wüstenrot. Sie hat sich mit dem intradialytischen Blutdruckabfall und deren Auswirkung für die betroffen Patienten befasst. Anhand einer umfangreichen Literaturrecherche untersuchte sie, welche evidenzbasierten prophylaktischen Maßnahmen es im Pflegealltag gibt, um den Patienten eine bessere Lebensqualität zu ermöglichen. Sie erhielt einen Büchergutschein für das Thieme Sortiment.

Die Arbeiten auf den ersten beiden Plätzen haben einen so engen Praxisbezug, dass wir Frau Reißenweber und Frau Schumacher zum 36. AfnP-Symposium am 27. und 28. November 2015 nach Fulda als Referentinnen eingeladen haben.


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Dritter Platz

Der dritte Platz ging in diesem Jahr an eine Autorengruppe aus Berlin. René Schröder, Melanie Toth und Maria Fensch (Abb. [ 1 ]) haben im Rahmen ihrer Fachweiterbildung zur Fachpflegekraft ein gemeinsames Projekt mit dem Titel „Dialyse im Wandel der Zeit – Neuer Anspruch für Pflegende“ erstellt. Sie erhielten ebenfalls einen Büchergutschein für das Thieme Sortiment. Überreicht wurden die Preise von Christian Schäfer (Abb. [ 1 ]), Georg Thieme Verlag, und von Marion Bundschu, 1. Vorsitzende AfnP.


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Infos zum Förderpreis Nephrologische Pflege

Bedanken möchten wir uns bei allen Juroren, die wieder ehrenamtlich die Arbeiten bewertet haben. 2015 tritt diesem Team Prof. Marion Haubitz, Fulda, bei.

Die Beiträge, die auf diesen 3 Arbeiten basieren, finden Sie in dieser Ausgabe der Dialyse aktuell. Zudem erhalten die Verfasser noch ein Autorenhonorar. Sie sehen, es gibt neben dem Preisgeld noch eine Menge anderer Anreize, Arbeiten für den Pflegepreis einzureichen. Dies könnte auch Sie dazu animieren, Beiträge zu verfassen und abzugeben. Reichen Sie Ihre Arbeiten für den Preis 2015 ein!

Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst alle nephrologischen Bereiche wie die präterminale und terminale Phase mit den entsprechenden Nierenersatzverfahren sowie die Transplantation und verwandte Gebiete wie z. B. die Apheresetherapie. Die Thematik sollte am besten einen Bezug zur nephrologischen Pflege haben. Sie können alle deutschsprachigen Arbeiten (auch aus A, CH, L etc.) über praxisrelevante Projekte, die Sie in Ihrem beruflichen Umfeld umgesetzt haben und mit denen Sie bereits erste Erfahrungen im Alltag sammeln konnten, einreichen.

Die Bewerbungs- und Bewertungskriterien und alle sonstigen Informationen rund um den Pflegepreis finden Sie auf www.afnp.de unter dem Menüpunkt „Pflegepreis“. Interessierte können den Kriterien entsprechende Einzel- oder Gruppenarbeiten bei der AfnP-Geschäftsstelle einreichen. Für den Förderpreis Nephrologische Pflege 2015 ist der Einsendeschluss der 01.08.2015.

Marion Bundschu, Ulm


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Steckbriefe der Autoren der Beiträge auf den ersten 3 Plätzen und Begründungen für die Themenwahl

Carmen Reißenweber (Preisträgerin)
geboren 1965, wohnhaft in Spardorf

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Beruflicher Werdegang

  • 1982–1985: Krankenpflegeschule KKH Kronach/Ofr.

  • 1985–1986: Urologische Poliklinik, Universitätsklinikum Erlangen

  • 1986–1988: Bauch- und Thorax-Chirurgie, Universitätsklinikum Erlangen

  • 1988–1990: Chirurgische Intensivstation, Universitätsklinikum Erlangen

  • 1990: Fachkrankenschwester für Intensivmedizin und Anästhesiologie

  • seit 1991: Med. 4 Hämodialyse, Universitätsklinikum Erlangen

  • 2014: Fachkrankenschwester für Nephrologie

Der Rest meiner Zeit gehört …
… dem Aufenthalt in Wald und Wiese, Lesen, Yoga, der Familie und Freunden etc.

Wahl des Themas

Die Facharbeit entstand im Rahmen der Nephrologischen Fachweiterbildung. Weil ich Natriumprofile bei geeigneten Patienten gerne einsetze, kam die Anregung aus dem Team, ein Thema rund um Natriumprofile zu wählen. Für die Findungsphase waren 3 Überlegungen ausschlaggebend:

  • Nach den Vorgaben unserer Fachweiterbildungsleiterin sollte die Facharbeit eigene Untersuchungen beinhalten.

  • Heutzutage weisen technische Geräte eine Vielzahl von Funktionen auf, die von den wenigsten Bedienern auch nur annähernd in ihrer Gänze genutzt werden. Gilt dies auch für Dialysegeräte, mit ihren vielfältigen Möglichkeiten zur individuellen Behandlungsführung?

  • Wie verhält es sich in unserer eigenen Abteilung? Diesen Fragen bin ich in der Facharbeit am Beispiel von Natriumprofilen nachgegangen und habe Handlungsoptionen für die Implementierung von individuellen Behandlungsparametern erarbeitet.

Spannend war die Dynamik, die sich während der Bearbeitung des Themas ergab. Zwar war mir bewusst, dass Natriumprofile in ihrer Wirksamkeit umstritten sind, dass die Forschungsergebnisse jedoch so widersprüchlich sind, war mir nicht bekannt. Hier galt es, die Befunde mit meinen persönlichen Erfahrungen in der Praxis abzugleichen und entsprechend einzureihen. Zudem musste ich mich mit diesem Thema im Grenzbereich Verantwortung der Pflege und Anordnungshoheit der Ärzte bei der Durchführung von Dialysebehandlungen positionieren. Die Angabe der Behandlungsparameter obliegt ja grundsätzlich dem Arzt. Interessant war auch die Tatsache, dass nicht, wie eigentlich vermutet, ein Know-how-Defizit die Ursache für die geringe Anwendung von Natriumprofilen war. Die Dynamik, Diskussion und die Kommunikation im Team und mit den Ärzten, die das Thema innerhalb unserer Abteilung ausgelöst hat, führten schließlich zu den Lösungsansätzen.

Beate Schumacher (2. Platz)
geboren 1965, wohnhaft in Wüstenrot

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Beruflicher Werdegang

  • 1986: Kinderkrankenpflegeexamen

  • 1987–1989: Krankenschwester in der Operationsabteilung

  • 1989–1992: Krankenschwester in der Anästhesieabteilung

  • seit 1993: Krankenschwester in der überörtlichen Berufsausübungsgemeinschaft Dialysepraxen Heilbronn, Neckarsulm und Öhringen

  • seit 2003: Study Nurse in dieser Praxis

  • 2008: stellvertretende Abteilungsleitung

  • 2011: Abteilungsleitung, Praxisanleiterin

  • 2012: Abschluss des Studiums Pflege/Pflegeleitung an der Fachhochschule Jena mit dem Bachelor of Science (B. Sc.)

  • seit 2013: Master-Studium der Pflegewissenschaft an der Hochschule Jena, Schwerpunkt Advanced Nursing Practice

Erster Kontakt zur AfnP

  • Mitglied seit 2011

Der Rest meiner Zeit gehört …
… meinem Partner, Freunden und dem Studium.

Wahl des Themas

Durch meine langjährige Tätigkeit in einer Dialysepraxis erlebe ich, wie belastend hypotone Episoden während der Behandlung für den Patienten sein können. Maßnahmen, welche dazu geeignet sind, hypotone Krisen zu vermeiden bzw. zu minimieren, sind oftmals den betreuenden Pflegekräften unzureichend bekannt. Prophylaktische Maßnahmen, die ergriffen werden, sind oftmals nicht evidenzbasiert. Aktuelle pflegerelevante Forschungsergebnisse sollten deshalb Pflegekräften zugänglich gemacht werden. Die Kompetenz Pflegender kann so erweitert und gestärkt werden. Kompetente, informierte Pflegekräfte sind, insbesondere im Zeitalter des Pflegekräftemangels, unabdingbar, um qualitativ hochwertige Behandlungen zu gewährleisten.

René Schröder (3. Platz)
geboren 1977, wohnhaft in Berlin

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Beruflicher Werdegang

  • 1998–2001: Ausbildung zum Krankenpfleger

  • 2001–2002: Krankenpfleger im Deutschen Herzzentrum

  • seit 2002: Krankenpfleger in der KfH-Dialyse im St. Hedwig-Krankenhaus Berlin Mitte

  • 2012–2014: Fachweiterbildung Nephrologie an der Akademie für Gesundheit Berlin/Brandenburh e. V., Campus Berlin-Buch

Erster Kontakt zur AfnP

  • Dialyse Basic Days 2014 in Fulda

Melanie Toth (3. Platz)
geboren 1986, wohnhaft in Berlin

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Beruflicher Werdegang

  • 2003–2006: Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Zentralklink Bad Berka GmbH

  • seit 6/2007: tätig im Dialysezentrum Pankow/Prenzlauer Berg, Berlin

  • 2012–2014: Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin für Nephrologie (DKG)

Erster Kontakt zur AfnP

  • über Frau Bundschu während der Dialyse Basic Days 2014

Der Rest meiner Zeit gehört ...
... meiner Familie, meinen Freunden und meinem Hund.

Maria Fensch (3. Platz)
geboren 1987, wohnhaft in Berlin

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Beruflicher Werdegang

  • 2006–2009: Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin in den DRK Kliniken Berlin

  • seit 2010: tätig im Dialysezentrum am Treptower Park, Berlin

  • 2012–2014: Fachweiterbildung Nephrologie an der Akademie der Gesundheit Berlin/Brandenburg e. V., Campus Berlin-Buch

Erster Kontakt zur AfnP

  • Dialyse Basic Days 2014 in Fulda

Wahl des Themas

Als wir für den Unterricht eine Pflegeplanung für Dialysepatienten schrieben, hatten alle Kursteilnehmer ihre Schwierigkeiten. Denn die Abbildung des Pflegeprozesses spielt in der Dialyse bisher eine untergeordnete Rolle. Als Projektgruppe stellten wir uns die Frage, ob die Aufgaben von Pflegekräften in Dialyseeinrichtungen angesichts des steigenden Patientenalters nicht doch die Durchführung der Dialysetherapie übersteigen. Ein Assessmentbogen, der auf die Bedürfnisse von Dialysepatienten abgestimmt ist, wurde so Gegenstand unserer Facharbeit mit dem Titel „Dialyse im Wandel – Neuer Anspruch für Pflegende“.


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Abb. 1 Die bei der Preisvergabe anwesenden Autoren der 3 besten Arbeiten und der Laudator (von links): Melanie Toth (3. Platz), René Schröder (3. Platz), Carmen Reißenweber (Preisträgerin), Maria Fensch (3. Platz) und Christian Schäfer (Georg Thieme Verlag). Die zweitplatzierte Beate Schumacher war bei der Preisvergabe verhindert.
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