Pneumologie 2015; 69(02): 72
DOI: 10.1055/s-0035-1546968
Pneumo-Fokus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Rauchstopp – Bluttest hilft, den besten Weg zu finden

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Publication Date:
10 February 2015 (online)

 

    Ein neuer Bluttest könnte dabei helfen, den erfolgversprechendsten Weg zu finden, um mit dem Rauchen aufzuhören. Laut US-Forschern der University of Pennsylvania können Messungen, wie rasch ein Mensch Nikotin abbaut, die Erfolgschancen erhöhen. Experten geben jedoch zu bedenken, dass die zusätzlichen Kosten für derartige Tests zu berücksichtigen sind. Studien zeigen, dass fast 60 % der Menschen, die versuchen aufzuhören, in der ersten Woche wieder zur Zigarette greifen.

    Nikotin gehört zu den am meisten süchtig machenden Substanzen. Sinken die Nikotinwerte, wird das Verlangen größer und die Menschen greifen zum nächsten Glimmstängel. Nikotin wird jedoch von Mensch zu Mensch unterschiedlich abgebaut. Manche Experten gehen daher davon aus, dass ein rascherer Abbau auch das Aufhören erschweren kann. An der aktuellen Studie nahmen 1240 Personen aus verschiedenen Programmen zur Raucherentwöhnung teil. Das Blut der Teilnehmer wurde dahingehend untersucht, ob der Nikotinabbau in normaler oder langsamer Geschwindigkeit erfolgte. Die Freiwilligen erhielten entweder ein Nikotinpflaster, das Medikament Vareniclin oder ein Blindpräparat. Alle Teilnehmer hatten zusätzlich Zugang zu psychologischer Beratung.

    Laut einer vorangegangenen Studie haben Personen, die Nikotin in normaler Geschwindigkeit abbauen, mit Vareniclin bessere Erfolgschancen als mit Nikotinpflastern. Personen, die Nikotin langsamer abbauten, verfügten bei allen Methoden über ähnliche Erfolgschancen. Sie litten jedoch stärker unter den Nebenwirkungen des Medikaments. Der Studie zufolge würde ein derartiger Bluttest die Erfolgschancen beträchtlich erhöhen. Für Menschen mit einem normalen Nikotinabbau könnten die Chancen bei Pflastern gering sein. Sie könnten sich jedoch mit Vareniclin verdoppeln. Bei einem Drittel der Menschen mit einem langsamen Abbau dürften die kostengünstigeren Pflaster der bessere Weg sein.

    pte


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