Aktuelle Dermatologie 2015; 41(03): 74
DOI: 10.1055/s-0035-1548993
Derma-Fokus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Epidermolysis bullosa – Haut besteht Belastungstest

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Publication Date:
16 March 2015 (online)

 

    Die Ursache der Epidermolysis bullosa (EB) ist ein Gendefekt, der zu einem Fehlen oder einem Mangel an verschiedenen Struktureiweißen führt. Bei einer besonders schweren Form ist das Protein Kollagen 7 nicht oder zu wenig vorhanden. Fehlt diese Verbindung zwischen den Schichten der Haut, reißt diese bei geringster mechanischer Belastung oder bildet Blasen. Das führt zu Entzündungen und Wunden.

    Sehr oft kommt es durch die ständigen Läsionen auch zu aggressiven Formen von Hautkrebs. Forschern um D. Wenzel ist es nun gelungen, Mäuse mittels Fibroblasteninjektion zu behandeln. Bei diesem Verfahren werden Fibroblasten zwischen die Hautschichten gespritzt, wo diese Kollagen 7 produzieren. Dazu führten die Forscher Hautzellen erkrankter Mäuse in das Stammzellstadium zurück. In diesen Stammzellen wurde der genetische Defekt, die Kernursache der Krankheit, repariert. Anschließend wurden die reparierten Zellen wieder zu Fibroblasten differenziert und in den Organismus zurückgeschleust. Auch nach mehreren Monaten zeigten sich keine unerwünschten Immunreaktionen und das Hautkrebsrisiko erhöhte sich nicht.

    Der größte Erfolg für die Wissenschaftler war schließlich die deutlich erhöhte Reißfestigkeit der Haut. Forschungsleiterin A. Meixner zu den Ergebnissen: „Unser mechanischer Belastungstest zeigte, dass die Haut der mit Stammzelltherapie behandelten Mäuse stabil war und keine Wunden mehr entstanden. Es war also genug Kollagen 7 zwischen den Hautschichten vorhanden, um diese auch wirklich ordentlich zusammenzuhalten. Somit zeigt unsere Studie eindeutig, dass die vorliegende Methode für eine zukünftige Therapie der EB geeignet ist.“ Für schwere Formen muss zudem noch eine systemische Applikation entwickelt werden, bei der die Zellen über die Blutbahn in den gesamten Körper geschleust werden. Hier sind nämlich auch schwer zugängliche Epithelien betroffen, wie die Schleimhäute im Mund oder Darm.

    Nach einer Mitteilung des Instituts für Molekulare Biotechnologie (IMBA), Wien / Österreich


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