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DOI: 10.1055/s-0035-1548995
Alopecia areata – Vitamin-D-Therapie bei Autoimmunerkrankungen
Authors
Publication History
Publication Date:
16 March 2015 (online)
Verschiedene Studien zeigen immer mehr Therapieoptionen auf, die an den Vitamin-D-Rezeptoren
(VDR) ansetzen. Nachdem über die Zusammenhänge zwischen VDR-Funktionen und Autoimmunerkrankungen,
z. B. bei Vitiligo, berichtet wurde, haben A. A. Cerman et al. die Rolle des Vitamin-D-Haushalts
bei Patienten mit Alopecia areata (AA) untersucht.
Br J Dermatol 2014; 170: 1299–1304


Die an dem Forschungs- und Lehrkrankenhaus Şişli Etfal in Istanbul durchgeführte Studie schloss 86 AA-Patienten (Severity of Alopecia Tool [SALT]-Score S1–S2; 25–49 % Haarverlust), 44 Probanden mit Vitiligo und 58 gesunde Kontrollpersonen ein. Patienten, die sowohl an AA als auch an Vitiligo erkrankt waren, durften nicht an der Studie teilnehmen. Dies galt auch für Patienten, die kurz vor Studienbeginn eine topische, systemische oder Fototherapie erhalten hatten. Weitere Ausschlusskriterien waren eine Vorgeschichte bzgl. Diabetes mellitus, Anämie, Schilddrüsen-, Leber- und Autoimmunerkrankungen, chronische Niereninsuffizienz bzw. Schwangerschaft und Stillzeit, Nikotinabhängigkeit sowie ein Body-Mass-Index > 25.
Zur Beurteilung des Vitamin-D-Status wurden die 25-Hydroxy-Vitamin-D-Werte (25-OH-D) ermittelt. Es stellte sich heraus, dass die mittlere 25-OH-D-Konzentration bei AA-Patienten (11,84 ± 6,18 ng / ml) deutlich niedriger war als bei Studienteilnehmern mit Vitiligo (16,15 ± 7,93 ng / ml) und bei gesunden Kontrollpersonen (23,57 ± 9,03 ng / ml). Die unzureichenden 25-OH-D-Werte bei AA-Patienten korrelierten invers mit dem Schweregrad der Erkrankung, was auf eine kausale Rolle des Vitamin-D-Mangels in der Pathogenese hindeuten könnte. Es wurden allerdings keine klaren Zusammenhänge zwischen dem 25-OH-D-Spiegel und der Dauer der Erkrankung festgestellt. Auffällig war, dass die 25-OHD-Konzentration bei AA-Patientinnen niedriger war, als bei männlichen Studienteilnehmern (10,01 ± 4,72 ng / ml vs. 12,82 ± 6,77 ng / ml). Es gab keine eindeutige Korrelation zwischen dem Alter der Probanden und dem 25-OH-D-Gehalt.
Nach Meinung der Autoren ist nicht ausgeschlossen, dass eine Vitamin-D-Supplementation künftig bei der Behandlung von Autoimmunerkrankungen erfolgreich eingesetzt werden könnten. Aufgrund des Querschnittsdesigns sowie der strengen Ausschlusskriterien seien jedoch weitere Studien notwendig. Da AAPatienten wegen ihrer Krankheit häufig einer hohen psychischen Belastung ausgesetzt sind und dazu neigen, sich von der Öffentlichkeit fern zu halten, empfehlen die Wissenschaftler bereits heute regelmäßige 25-OH-D-Kontrollen, um Vitamin-D-Defizite zu vermeiden.


