Gutachter loben ausdrücklich das wissenschaftliche und klinische Potenzial des Projektvorschlags.
Aachen / Brüssel, 07.09.2015 – Der federführend von der Uniklinik RWTH Aachen aufgestellte
Projektvorschlag HYPMED (Entwicklung eines hybriden MRT / PET-Systems für die Diagnose
von Brustkrebs) erhielt von den Gutachtern des EU-Programms „Horizon 2020“ Bestnoten
und eine uneingeschränkte Förderungsempfehlung. Höchstes Lob fand die Gutachterkommission
für das innovative Konzept, das mit diesem Antrag verfolgt wird: „Das Projekt besitzt
ein extrem hohes Potenzial. Wir rechnen damit, dass sich der im HYPMED-Projekt verfolgte
neuartige Ansatz durchsetzen und mittels zielgerichteter MR / PET-Bildgebung eine
frühere Diagnose von Brustkrebs ermöglichen wird.“
„Das HYPMED-Projekt verbindet auf ideale Weise medizinische Kompetenz mit physikalisch-technischer
und ingenieurwissenschaftlicher Expertise. Es zeigt exemplarisch, welches Potenzial
gerade die Uniklinik RWTH Aachen auf dem Sektor Medizin und Technik bietet“, unterstreicht
die Leiterin des Projekts, Univ.-Prof. Dr. med. Christiane Kuhl, Direktorin der Klinik
für Diagnostische und Interventionelle Radiologie an der Uniklinik RWTH Aachen. Gemeinsam
mit Univ.-Prof. Dr.-Ing. Volkmar Schulz, Leiter des Lehr- und Forschungsgebietes Physik
der Molekularen Bildgebungssysteme am Institut für Experimentelle Molekulare Bildgebung
und Mitglied des Fachbereiches Physik der RWTH Aachen, wird sie mit verschiedenen
Partnern aus dem In- und Ausland am HYPMED-Projekt arbeiten. „Das Horizon 2020-Programm
ist hochkompetitiv; gerade einmal 2% der eingereichten Projekte werden gefördert“,
erklärt Prof. Schulz. „Aber besonders außergewöhnlich ist es, dass ein Projekt von
den Gutachtern in sämtlichen Bereichen mit maximaler Punktzahl bewertet wird.“
Brustkrebs frühzeitig diagnostizieren und gezielt behandeln
Brustkrebs ist immer noch die häufigste Krebstodesursache von Frauen, weshalb die
Suche nach neuen Möglichkeiten, die Krankheit früh zu diagnostizieren und gezielt
zu behandeln, unverändert im Fokus der wissenschaftlichen Forschung steht. Das HYPMED-Projekt
verfolgt die Entwicklung eines neuartigen Geräts für die medizinische Bildgebung –
von den physikalischen Grundlagen über die ingenieurwissenschaftliche Konstruktion
bis zur klinischen Erprobung. Das neue Untersuchungsgerät wird eine bislang unerreichte
Kombination aus Brust-MRT und PET (Positronen-Emissions-Tomografie) ermöglichen und
damit weltweit den Stand der Technik auf diesem Gebiet neu definieren. „Mit unserem
Ansatz wird es möglich sein, jedes beliebige MR-System bei Bedarf in ein sogenanntes
‚Hybridsystem‘ zu verwandeln, mit dem wir auch kleinste Veränderungen erkennen oder
die biologische Aggressivität von Tumoren besser einschätzen können“, erläutert Prof.
Kuhl. „Solche Bildgebungsverfahren werden für die zielgerichtete Therapie dringend
benötigt.“ Dies trifft nicht nur auf Brustkrebs zu. Vielmehr wird das neue Konzept
auch für andere Erkrankungen bislang ungeahnte Diagnosemöglichkeiten eröffnen. „Mit
dem Erfolg des HYPMED-Projekts werden wir ein ganz neues Kapitel in der Medizinischen
Bildgebung aufschlagen“, so Prof. Kuhl.
Kontakt: Prof. Dr. Christiane Kuhl
Direktorin der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der Uniklinik
der RWTH Aachen
ckuhl@ukaachen.de