Der Klinikarzt 2015; 44(05): 264
DOI: 10.1055/s-0035-1553041
Forum der Industrie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Knochenmetastasen – Schmerztherapie durch Osteoprotektion

Further Information

Publication History

Publication Date:
02 June 2015 (online)

 
 

    Knochenmetastasen sind sehr häufig und finden sich mit einer sehr hohen Inzidenz besonders bei Mammakarzinom und Prostatakarzinom. Für Krebspatienten sind Knochenmetastasen ein katastrophales Ereignis, nicht nur wegen dem Leitsymptom Knochenschmerz oder der erhöhten Frakturneigung, sondern, so Gregory R. Mundy, ein Pionier der Knochenforschung, weil es dem Patienten vor Augen führt, dass seine Krankheit unheilbar ist. Knochenschmerzen schränken die Beweglichkeit der Betroffenen deutlich ein und führen zu einer erhöhten Hospitalisierungsrate und -dauer. Ziel der Therapie bei Knochenmetastasen ist daher, so Prof. Ingo Diel, Mannheim, auf einem Symposium, die systematische Osteoprotektion zur Reduktion der Morbidität.

    Denn die Patienten können sehr lange mit der Komplikation einer Knochenmetastase leben. Leider, so Prof. Diel in seinen weiteren Ausführungen, werden die Patienten mit Knochenschmerzen häufig unterbehandelt.

    Verschiedene Möglichkeiten zur Schmerztherapie

    Zur Schmerztherapie kommen mehrere Möglichkeiten in Betracht, die sich nach Schwere und Lokalisation der Veränderungen orientieren, aber auch die gesundheitliche Situation und Wünsche berücksichtigen. Zentrale Bedeutung bei der Behandlung von Knochenmetastasen hat die antiosteolytische Therapie mit Bisphosphonaten und dem vollhumanen monoklonalen Antikörper Denosumab.

    Ein direkter Vergleich von Denosumab (XGEVA®) mit der Zoledronsäure zeigte eine Überlegenheit von Denosumab bei der Schmerzprogression, besonders bei Mammakarzinompatienten. Mit Denosumab wurden weniger Analgetika verwendet und das Risiko schmerzbedingter Beeinträchtigungen wurde reduziert. Darüber hinaus stieg der Anteil der Patienten mit Verbesserungen der Lebensqualität deutlich in der Gruppe mit Denosumabbehandlung.

    Osteoporosepatienten werden häufig erst dann entdeckt, wenn Frakturen Schmerzen unerträglich machen. Aber auch nach der Frakturbehandlung erfolgt die Entlassung dieser Patienten häufig ohne Hinweis auf die unzureichende Knochenfestigkeit im Arztbrief, so Dr. Thomas Maurer, Bad Bergzabern. Erhalten diese Patienten eine adäquate Behandlung mit oralen Bisphosphonaten, so ist es allerdings um die Einnahmetreue nicht gut bestellt. Für Dr. Maurer besteht dieses Problem nicht, wenn er alle 6 Monate subkutan 60 mg Denosumab spritzt. Auf diese Weise wird die Knochenresorption anhaltend – aber, im Gegensatz zu den Bisphosphonaten – reversibel unterdrückt. Denosumab neutralisiert den sogenannten RANK-Liganden, ein Protein das an RANK-Rezeptoren auf Präosteoklasten und Osteoklasten andockt und damit die Differenzierung und Aktivierung der Osteoklasten anregt.

    Richard Kessing, Zeiskam

    Quelle: Satellitensymposium „Denosumab in der Schmerztherapie von Knochenerkrankungen – Eine zusätzliche Option“ im Rahmen des 26. Deutschen interdisziplinären Schmerz- und Palliativkongresses am 05. März 2015 in Frankfurt. Veranstalter: Amgen GmbH, München.


    #
    #