Journal Club AINS 2015; 4(2): 56-57
DOI: 10.1055/s-0035-1556789
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Publication Date:
22 June 2015 (online)

Neue Röntgentechnik verbessert Kontrast von Weichgeweben

Mit einer neuen Technologie ist es Wissenschaftlern um Franz Pfeiffer, Prof. für Biomedizinische Physik am Physik-Department der TU München, erstmals gelungen, Weichgewebestrukturen sichtbar zu machen. Die Wissenschaftler nutzten dazu ein neue Art Röntgenquelle, die erst vor wenigen Jahren entwickelt wurde [Abb. 1].

Die mit der neuen Technik gewonnenen Phasenkontrast-, Dunkelfeld- und Absorptionsbilder ergänzen sich gegenseitig. Flüssigkeiten und Gewebe, die im Absorptionsbild klassischer Röntgenröhren nicht unterscheidbar und damit unsichtbar sind, kommen so plötzlich zum Vorschein. Der durch die neue Röntgentechnik stark verbesserte Weichteilkontrast könnte zudem helfen, Tumore früher zu erkennen oder eine schnelle Diagnose – beispielsweise in einem medizinischen Notfall – zu ermöglichen.

Wie trennscharf die neue Technik ist, zeigt sich beim Vergleich von weißem und braunem Fettgewebe. Elena Eggl, Doktorandin am Lehrstuhl für Biomedizinische Physik: „In einer Maus konnten wir nicht nur Herz, Leber und andere Organe sehr viel besser erkennen, sondern sogar weißes von braunem Körperfett unterscheiden.“ vla

Nach Angaben der Technischen Universität München

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Abb. 1 Röntgenaufnahme einer Maus: normales Röntgenbild (Absorption), Phasenkontrast- und Dunkelfeldaufnahme (vlnr). Im Gegensatz zu klassischen Röntgenröhren erzeugt ein Synchrotron stark gebündelte, monochromatische Röntgenwellen. In den fokussierten Röntgenstrahl brachten die Wissenschaftler optische Gitter ein und konnten so zusätzlich zur Absorption der Röntgenstrahlen auch kleinste Phasenverschiebungen und Streuungen der Strahlen an der Probe messen.