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DOI: 10.1055/s-0035-1569072
Ergebnisse von 3 bundesweiten Befragungen bei ca. 2000 Patienten mit Sodbrennen bestätigen: – Bei mehr als 70 % der Sodbrennen-Patienten besteht Verdacht auf Funktionelle Dyspepsie
Publication History
Publication Date:
17 November 2015 (online)
Seit nunmehr 3 Jahren haben Patienten mit Oberbauchbeschwerden die Möglichkeit, sich im Rahmen einer bundesweit laufenden Aufklärungskampagne über das doppeldeutige Symptom Sodbrennen zu informieren. Besonders wirksam ist bei dieser Kampagne die Deutschlandtour des Infomobils Initiative Gesunder Magen. Allein im vergangenen Jahr wurden mehr als 15000 Interessierte in 30 deutschen Städten mit der multimedial präsentierten Frage: „Haben Sie nur Sodbrennen oder auch andere Magenbeschwerden?“ konfrontiert. Sie erhielten umfassende Beratung, auf Wunsch auch in einem Gespräch mit fachlich kompetenten Ärzten. Der in Vorbereitung auf das Gespräch verfügbare Symptom-Fragebogen wurde inzwischen von mehr als 3400 Patienten ausgefüllt.
Von den Patienten mit Oberbauchbe- schwerden, die seit Beginn dieser Aufklä- rungskampagne der Initiative Gesunder Magen beim Infomobil ärztlichen Rat suchten und fanden, gaben 3028 Patienten an, unter Magenbeschwerden wie Völlegefühl, Magenschmerzen, Übelkeit und/oder Sodbrennen zu leiden. Für die Beratung solcher Patienten besonders wichtig erscheint das seit 3 Jahren konstante Ergebnis: Circa 70 % der Sodbrennen-Patienten leiden außer an Sodbrennen bzw. Reflux auch unter anderen Magenbeschwerden. Das ist ein Hinweis auf eine Funktionelle Dyspepsie (FD) als Ursache der Beschwerden und eine erste Weichenstellung für eine wirksame Therapie.
Im Hinblick auf die erhoffte Linderung solcher Beschwerden ist also die differenzierende Frage „Haben Sie nur Sodbrennen oder auch andere Magenbeschwerden?“ von entscheidender Bedeutung, für die wichtige Weiche in der Unterscheidung zwischen einer Refluxkrankheit und einer FD stellen. Das kann den Patienten in vielen Fällen eine Fehltherapie ersparen.
Sodbrennen: 1 Symptom, 2 Erkrankungen


Seit dem Siegeszug wirksamer säure-hemmender Medikamente (Antazida, H2-Antagonisten oder Protonenpumpenhemmer) bei Patienten, die an einer Infektion mit H. pylori, einer Refluxkrankheit oder anderen Erkrankungen leiden, wurde häufig übersehen, dass Magen- beschwerden inkl. Sodbrennen auch durch Motilitätsstörungen ausgelöst werden können. Bei diesen Patienten können säurehemmende Medikamente weniger gut helfen, sie sind zudem für die Behandlung der Funktionellen Dyspepsie auch nicht zugelassen.
Wirksam ist bei diesen Patienten eine Multi-Target-Therapie, die Motilitätsstörungen zu erreichen vermag, z. B. Iberogast®. Daher kann das Wissen um die Doppeldeutigkeit des Symptoms Sodbrennen – einerseits Ausdruck einer Refluxkrankheit, andererseits eines der Symptome einer Funktionellen Dyspepsie – entscheidend für den Therapieerfolg sein.
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Haben Sie nur Sodbrennen oder auch andere Magenbeschwerden?
Die Frage nach weiteren Magenbeschwerden kann für Sodbrennen-Patienten nicht nur therapieentscheidend sein, sie betrifft auch die große Mehrheit der Patienten. Ohne Nachfrage nach weiteren Magensymptomen gehen noch immer einige Ärzte oder Apotheker davon aus, dass die Sodbrennen-Symptomatik allein auf einen Säureüberschuss im Magen zurückgeht, und verordnen oder empfehlen säurehemmende Medikamente. Wie sich aus den seit 3 Jahren laufenden Patientenbefragungen ergibt, würden so fast drei Viertel (72 %) dieser Patienten eine nicht ausreichende Symptomlinderung erfahren (die oben stehende Abbildung zeigt das Ergebnis der Befragung von 2124 Patienten mit Sodbrennen als Einzelsymptom oder in Verbindung mit anderen Magenbeschwerden). Ihnen kann eine Säurehemmung oft nicht ausreichend helfen. Sie könnten aber von der Behandlung ihrer Grunderkrankung, der Funktionellen Dyspepsie, profitieren.
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Eine genaue Diagnose ist entscheidend für den Therapieerfolg
Zwar ist die Kombination von Sodbrennen mit anderen Magenbeschwerden zunächst nur ein Hinweis auf eine Motilitätsstörung. Dieser Hinweis kann jedoch entscheidende therapeutische Konsequenzen haben, soweit sich bei eingehender ärztlicher Untersuchung die Verdachtsdiagnosen erhärten lassen:
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Wird eine Refluxkrankheit als Ursache der Sodbrennen-Symptomatik diagnostiziert, sind säurehemmende Medikamente indiziert.
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Für eine Funktionelle Dyspepsie (Sodbrennen und andere Magenbeschwerden) ist jedoch eine Multi-Target-Therapie, wie sie z. B. durch Iberogast® gewährleistet wird, vorteilhaft. Säureblocker, also z. B. Protonenpumpenhemmer, sind hier nicht indiziert, da sie bei Funktioneller Dyspepsie nicht ausreichend wirken können und für diese Indikation auch nicht zugelassen sind. Hingegen wurden die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Iberogast®, das in der Praxis seit mehr als 5 Jahrzehnten eingesetzt wird, bei Patienten mit Funktioneller Dyspepsie in kontrollierten Studien belegt.
So kommt das Kompetenzteam Magen zu dem Ergebnis, dass sich bei Nennung des Symptoms„Sodbrennen“ durch eine ein fache Nachfrage, ob auch andere Magenbeschwerden vorliegen, die Weichen für die richtige Diagnose und einen dauerhaften Therapieerfolg stellen lassen.
Der Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung von Steigerwald Arzneimittelwerk GmbH, Darmstadt
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