Journal Club Schmerzmedizin 2015; 4(04): 198-199
DOI: 10.1055/s-0035-1571222
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© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Wirkt kognitive Verhaltenstherapie so, wie wir denken?

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Publication Date:
29 December 2015 (online)

Psychosoziale Behandlungsansätze verbessern bei chronischen Schmerzpatienten Schmerz, Stress und Funktionsbeeinträchtigung. Wie und warum sie aber genau wirken, war bisher zweitrangig. So wird angenommen, dass maladaptive Denk- und Verhaltensmuster chronische Schmerzen aufrechterhalten. Viele Betroffene vermeiden z. B. aus Angst vor Schmerzen körperliche und / oder soziale Aktivitäten. Ungünstige Gedanken- und Verhaltensmuster können zudem die Schmerzbewertung beeinflussen, sodass Schmerzen stärker wahrgenommen werden. Außerdem kann über die Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol die Schmerzempfindlichkeit steigen. Verhaltenstherapie (VT) umfasst daher Strategien, um die Art und Weise, wie die Betroffenen mit ihren Gedanken, Gefühlen und Verhalten auf Stressoren und körperliche Schmerzen reagieren, zu verändern, zu durchbrechen und durch günstigere Verhaltensweisen zu ersetzen. Bisher ging man davon aus, dass diese Veränderungen direkt durch spezifische Wirkfaktoren hervorgerufen werden. Aussagekräftige empirische Belege für diese Annahme fehlten jedoch.