Hintergrund:
Für Patienten mit fortgeschrittener COPD (fCOPD) ist der bestmögliche Erhalt der Lebensqualität
(Qol) zentral. Dies kann in randomisierten kontrollierten Studien (RCTs) nur durch
die Erhebung von Patient-Reported Outcomes (PROs) erfasst werden.
Methoden:
In einer systematischen Literaturübersicht (2003 – 2014; MEDLINE, EMBASE) wurde eine
zufällige Auswahl (www.random.org/sequences) von RCTs erfasst, welche pharmakologische, chirurgische oder beatmungstechnische
Interventionen bei erwachsenen fCOPD-Patienten (GOLD III-
IV) untersuchten. Die Berücksichtigung von PROs wurde gemäß der Kriterien des Consolidated Standards of Reporting Trials (CONSORT-PRO Extension) bewertet.
Ergebnisse:
Von 3834 Publikationen konnten 120 eingeschlossen werden (60035 Patienten, weiblich:
28,6%, Alter: 65,5 Jahre (SD 3,8), FEV1: 44,2% (SD 7,6%). In 87 (73%) RCTs wurden PROs in den Ergebnissen berichtet, bei
10 (8%) RCTs als primärer Endpunkt. In 56 (47%) der Arbeiten wurde schon im Abstract
über PROs berichtet, 72 (60%) berücksichtigten PROs in der Diskussion der Ergebnisse.
Bei den RCTs welche über PROs berichteten, wurden im Schnitt 6,4 (SD 2,7) von 14 (46,4%)
möglichen CONSORT-PRO-Punkten berücksichtigt.
Zusammenfassung:
Verglichen mit Studien an Patienten mit fortgeschrittenen Krebserkrankungen [1] wurden
PROs häufiger berichtet, aber nur jede zweite Autorengruppe erachtete PROs für relevant
genug, um sie bereits im Abstract zu erwähnen. In zukünftigen Studien an Patienten
mit fCOPD sollten regelhaft PROs erhoben, berichtet und diskutiert werden, um eine
patientenzentrierte Entscheidungsfindung bezüglich der untersuchten Intervention zu
ermöglichen.
LIteratur:
[1] Weingärtner V, Dargatz N, Weber C, Mueller D, Stock S, Voltz R, Gaertner J. Patient
reported outcomes in randomized controlled cancer trials in advanced disease: A structured
literature review. Expert Rev ClinPharmacol 2016 Die ersten beiden Autoren haben zu
gleichen Teilen zu dieser Publikation beigetragen.