Zeitschrift für Palliativmedizin 2016; 17(05): 1-59
DOI: 10.1055/s-0036-1594034
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

„Patient-reported outcomes“ (PROs) in randomisierten-kontrollierten Studien an Patienten mit fortgeschrittener COPD: Eine Analyse gemäß der CONSORT-PRO-Kriterien

J Gärtner
1   Klinik für Palliativmedizin, Universitätsklinikum Freiburg, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburg im Breisgau, Deutschland
,
J Appelt
1   Klinik für Palliativmedizin, Universitätsklinikum Freiburg, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburg im Breisgau, Deutschland
,
O Grass
1   Klinik für Palliativmedizin, Universitätsklinikum Freiburg, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburg im Breisgau, Deutschland
,
W Siemens
1   Klinik für Palliativmedizin, Universitätsklinikum Freiburg, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburg im Breisgau, Deutschland
,
V Weingärtner
2   Institut für Qualität, Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Köln, Deutschland
,
G Becker
1   Klinik für Palliativmedizin, Universitätsklinikum Freiburg, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburg im Breisgau, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 December 2016 (online)

 

Hintergrund:

Für Patienten mit fortgeschrittener COPD (fCOPD) ist der bestmögliche Erhalt der Lebensqualität (Qol) zentral. Dies kann in randomisierten kontrollierten Studien (RCTs) nur durch die Erhebung von Patient-Reported Outcomes (PROs) erfasst werden.

Methoden:

In einer systematischen Literaturübersicht (2003 – 2014; MEDLINE, EMBASE) wurde eine zufällige Auswahl (www.random.org/sequences) von RCTs erfasst, welche pharmakologische, chirurgische oder beatmungstechnische Interventionen bei erwachsenen fCOPD-Patienten (GOLD III-

IV) untersuchten. Die Berücksichtigung von PROs wurde gemäß der Kriterien des Consolidated Standards of Reporting Trials (CONSORT-PRO Extension) bewertet.

Ergebnisse:

Von 3834 Publikationen konnten 120 eingeschlossen werden (60035 Patienten, weiblich: 28,6%, Alter: 65,5 Jahre (SD 3,8), FEV1: 44,2% (SD 7,6%). In 87 (73%) RCTs wurden PROs in den Ergebnissen berichtet, bei 10 (8%) RCTs als primärer Endpunkt. In 56 (47%) der Arbeiten wurde schon im Abstract über PROs berichtet, 72 (60%) berücksichtigten PROs in der Diskussion der Ergebnisse. Bei den RCTs welche über PROs berichteten, wurden im Schnitt 6,4 (SD 2,7) von 14 (46,4%) möglichen CONSORT-PRO-Punkten berücksichtigt.

Zusammenfassung:

Verglichen mit Studien an Patienten mit fortgeschrittenen Krebserkrankungen [1] wurden PROs häufiger berichtet, aber nur jede zweite Autorengruppe erachtete PROs für relevant genug, um sie bereits im Abstract zu erwähnen. In zukünftigen Studien an Patienten mit fCOPD sollten regelhaft PROs erhoben, berichtet und diskutiert werden, um eine patientenzentrierte Entscheidungsfindung bezüglich der untersuchten Intervention zu ermöglichen.

LIteratur:

[1] Weingärtner V, Dargatz N, Weber C, Mueller D, Stock S, Voltz R, Gaertner J. Patient reported outcomes in randomized controlled cancer trials in advanced disease: A structured literature review. Expert Rev ClinPharmacol 2016 Die ersten beiden Autoren haben zu gleichen Teilen zu dieser Publikation beigetragen.