Geburtshilfe Frauenheilkd 2017; 77(04): 379-395
DOI: 10.1055/s-0037-1600049
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Verbesserung der fetoplazentaren Perfusion in Risikopatientinnnen für eine fetale Wachstumsretardierung durch den NO-Donor Pentaerythrityltetranitrate (PETN)

E Schleußner
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik für Geburtsmedizin, Jena
,
S Bowkalow
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik für Geburtsmedizin, Jena
,
U Schneider
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik für Geburtsmedizin, Jena
,
C Kähler
2   Pränatal-Medizin Erfurt, Erfurt
,
T Groten
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik für Geburtsmedizin, Jena
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
06 April 2017 (online)

 
 

    Einleitung:

    Ein Effekt von NO-Donoren auf die uteroplazentaren Perfusion ist in der Literatur beschrieben. Mögliche Effekte auf die fetale Zirkulation sind bisher nicht untersucht. Im Rahmen einer prospektiv-randomisierten, plazebo-kontrollierten Doppelblindstudie zum Einsatz von PETN zur Sekundärprophylaxe bei nachgewiesener Plazentainsuffizienz wurden die Effekte auf die feto-plazentaren und utero-plazentaren Gefäßwiderstände untersucht.

    Methode:

    111 Schwangere mit bilateralem notch und/oder mittlerem RI > 0,7 in der 19. – 23. SSW wurden in die Studie eingeschlossen. Zusätzliche Risikofaktoren (anamnestisch HELLP/IUGR/IUFD/Präeklampsie/Abruptio placentae, Typ I Diabetes mellitus, ess. Hypertonie, Z.n. Thrombose/Thrombophilie) fanden sich bei 78 Schwangeren (high-risk Gruppe). 54 Frauen erhielten PETN und 57 Placebo. Die Dopplermessungen der Aa. uterinae, A. umbilicalis und A. cerebri media wurden bei Studieneinschluss und dann alle zwei Wochen durchgeführt.

    Ergebnisse:

    Ein umbilikaler Nullfluss zeigte sich in 13/57 der Kontrollpatientinnen (23%), während er in der Verum (PETN) Gruppe nur in 8/54 Fällen (14%) auftrat. Eine fetale Kreislaufzentralisierung wurde bei 12/57 (21%) Schwangeren mit Placebo und 4/54 (7,5%) mit PETN beobachtet. In der high-risk Subgruppe entwickelte sich eine fetale Kreislaufzentralisierung unter PETN im Mittel 19 d später als bei den Kontrollen (172 ± 8 d vs. 153 ± 8 d). Ebenfalls verliefen Schwangerschaften unter PETN signigikant länger ohne Abfall der cerebro-plazentaren Ratio auf Werte unter 1,0.

    Schlussfolgerungen:

    Durch Einnahme des NO-Donor PETN kann die fetale Durchblutung deutlich statiblisiert werden. In der Folge waren die Schwangerschaften mit PETN im Vergleich zur Placebogruppe signifikant seltener von schwerer IUGR und intrauterinem Fruchttod betroffen.


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    No conflict of interest has been declared by the author(s).