Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600215
Vortrag (Wissenschaft)
Gastro- und Abdominaldiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Spektrale Photon-Counting Computertomografie: Anwendung für die virtuelle Koloskopie ohne Abführen

D Münzel
1   Klinikum rechts der Isar der TUM, Radiologie, München
,
D Bar-Ness
2   Louis Pradel University Hospital, Bron, France, Department of Interventional Radiology and Cardio-vascular and Thoracic Diagnostic Imaging, Lyon
,
E Roessl
3   Philips GmbH Innovative Technologies, Hamburg
,
A Fingerle
4   Klinikum rechts der Isar der TUM, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, München
,
H Daerr
3   Philips GmbH Innovative Technologies, Hamburg
,
F Pfeiffer
5   Technische Universität München, Lehrstuhl für Biomedizinische Physik, Garching
,
R Proksa
3   Philips GmbH Innovative Technologies, Hamburg
,
E Rummeny
4   Klinikum rechts der Isar der TUM, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, München
,
P Douek
2   Louis Pradel University Hospital, Bron, France, Department of Interventional Radiology and Cardio-vascular and Thoracic Diagnostic Imaging, Lyon
,
P Noel
4   Klinikum rechts der Isar der TUM, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, München
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Es soll das klinische Potential der spektralen Photon-Counting Computertomografie (SPCCT) für die virtuelle Koloskopie mit elektronischem Abführen des iodmarkierten Stuhls untersucht werden, wobei die charakteristische K-Kante von Gadolinium zur Unterscheidbarkeit zwischen den Kontrastmitteln Iod (oral) und Gadolinium (intravenös) einbezogen wird.

    Material und Methodik:

    Ein speziell hergestelltes Colonphantom wurde mit einem nicht-ionischen iodhaltigen Kontrastmittel gefüllt. Eine mit Gadolinium gefüllte Kapsel, die einen Kontrastmittel-anreichernden Polypen repräsentierte, wurde an der Wand des Colonphantoms platziert. Das Colonphantom wurde mit einem präklinischen SPCCT Scanner gescannt. Die vollständige spektrale Information aus den verschiedenen Photonenmesskammern wurde für die Materialzerlegung verwendet, und es wurden separate Iod- und Gadoliniumkarten berechnet. Quantitative Messungen zur Bestimmung der absoluten Konzentrationen von Iod und Gadolinium wurden im Lumen des Colonphantoms und im Polyp durchgeführt.

    Ergebnisse:

    In der konventionellen CT Darstellung wurden die Hounsfield Einheiten (HE) beider Kontrastmittel mit 110 HE bestimmt. Die Kontrastmittelkarten zeigten eine klare Unterscheidbarkeit der beiden Kontratsmittel: Gadolinium war nur im Polyp und Iod nur im Lumen des Colonphantoms nachweisbar. Die quantitativen Messungen ergaben sehr genau die jeweiligen Konzentrationen der eingesetzten Kontrastmittel.

    Schlussfolgerungen:

    Die virtuelle Koloskopie mittels SPCCT kann durch die eindeutige Bestimmung von Iod und Gadolinium ein elektronisches Abführen mittels Iodmarkierung des Stuhls möglich machen, mit einer klaren Unterscheidbarkeit von kontrastmittelaufnehmenden Polypen nach i.v.-Gadoliniumgabe. Dies ermöglicht eine verbesserte diagnostische Performance der virtuellen Koloskopie ohne laxative Vorbereitung.


    #

    No conflict of interest has been declared by the author(s).