Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600289
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Beeinflussung der Nierenfunktion durch das Überstenten von akzessorischen Nierenarterien im Rahmen der endovaskulären Versorgung von Bauchaortenaneurysmen (EVAR)

Authors

  • K Maurer

    1   Universitätsklinikum Regensburg, Radiologie, Regensburg
  • L Lürken

    2   Uniklinikum Regensburg, Radiologie, Regensburg
  • N Verloh

    2   Uniklinikum Regensburg, Radiologie, Regensburg
  • C Stroszczynski

    2   Uniklinikum Regensburg, Radiologie, Regensburg
  • K Pfister

    3   Uniklinikum Regensburg, Gefäßchirurgie, Regensburg
  • W Wohlgemuth

    2   Uniklinikum Regensburg, Radiologie, Regensburg
  • R Müller-Wille

    2   Uniklinikum Regensburg, Radiologie, Regensburg
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. März 2017 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Ziel war die Beurteilung des Einflusses der Überstentung von akzessorischen Nierenarterien auf die postoperative Nierenfunktion im Rahmen der endovaskulären Aneurysmaversorgung.

    Material und Methodik:

    Bei 120 Patienten (104 Männer, 16 Frauen; Durchschnittsalter, 70 ± 8Jahre) wurden im Rahmen einer endovaskulären Aneurysmaversorgung eine oder mehrere akzessorische Nierenarterien durch die Überlagerung des Stentgrafts verschlossen. Grundlage der Analyse sind prä- und postoperative CT-Angiografien. Wir untersuchten retrospektiv die Auswirkung dieser Überstentung auf die postoperative Nierenfunktion (Serumkreatininspiegel, Nierenversagen nach AKIN-Definition). Es wurden nur Patienten mit normaler Nierenfunktion vor EVAR eingeschlossen.

    Ergebnisse:

    Bei 20 von 120 Patienten (16,7%) wurde eine akzessorische Nierenarterie durch Überstentung verschlossen. In der Kontrollgruppe (100 Patienten) stieg der Serumkreatininspiegel von 0,87 mg/dl auf 0,96 mg/dl an. In der Gruppe der Patienten mit überstenteten akzessorischen Nierenarterien stieg das Serumkreatinin im Mittel von 0,89 mg/dl auf 1,12 mg/dl an. In dieser Gruppe trat tendenziell häufiger ein akutes Nierenversagen auf (15% vs. 25%, p = 0,32).

    Schlussfolgerungen:

    Das Überstenten von akzessorischen Nierenarterien führt tendenziell zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion unmittelbar nach EVAR. Die Unterschiede waren in unserem Kollektiv jedoch statistisch nicht signifikant.


    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.