Zielsetzung:
Gadoliniumablagerungen im Gehirn nach wiederholter Applikation von linearem, gadoliniumhaltigem
Kontrastmittel sind ein relevantes Thema. Makrozyklische Präparate lagern sich nach
Studienlage bei Erwachsenen geringer in den neuronalen Strukturen ab. Ziel unserer
Studie ist es zu klären, ob wir Hinweise auf Gadoliniumablagerungen in den neuronalen
Strukturen von Kindern nach wiederholter Gabe von makrozyklischen, gadoliniunumhaltigen
Kontrastmitteln (GBCAs) nachweisen können.
Material und Methodik:
In der retrospektiven, fallkontrollierten Studie wurden Kinder (Fälle) untersucht,
die mindestens 9 Applikationen von GBCA (ProHance® und Dotarem®) erhalten haben. Für
jeden Fall wurde ein Kind (Kontrolle) mit unauffälliger, kranieller MR-Bildgebung
ausgewählt. Die Signalintensität in der nativen T1 Sequenz wurde in folgenden Regionen
(ROIs) gemessen: Nucleus dentatus (DN), Pons, Substantia nigra, Pulvinar thalami and
Globus pallidus (GP). Mittels gepaartem t-Test wurden SI und SI ratios (DN/Pons, GP/Thalamus)
in beiden Gruppen verglichen. Die Pearson Korrelation zwischen relativen Signalveränderungen
und der Anzahl an GBCA Applikationen und an der totalen GBCA Dosis wurde berechnet.
Ergebnisse:
24 Fälle erfüllten (mittleres Alter 8,25 Jahre, Jungen, 15 Mädchen) die Einschlusskriterien.
Sie erhielten eine mittlere Anzahl von 14.2 (9 – 24) an makrozyklischen GBCA Applikationen.
Zwischen Fällen und Kontrollen wurden keine signifikanten Differenzen der SI für die
einzelnen ROIs sowie für die ND/Pons und die GP/Pulvinar-Quotienten berechnet.Es ist
keine Korrelation zwischen der Anzahl der makrozyklischen GBCA Applikationen oder
der Gesamtmenge an appliziertem makrozyklischem GBCA und der Signalveränderung für
jede ROI.
Schlussfolgerungen:
Nach repetitiven intravenösen Gaben von makrozyklischen GBCAs im Kindesalter können
keine Signalveränderungen in den T1 gewichteten Sequenzen detektiert werden. Dies
weist auf eine hohe Sicherheit der makrozyklischen GBCAs bzgl. der möglichen Ablagerung
von Gadolinium in den neuronalen Strukturen hin.