Zielsetzung:
Beurteilung der simultanen Mehrschichtakquisition (SMS) zur Beschleunigung der MR-Diffusionsbildgebung
an der Prostata in der klinischen Anwendung.
Material und Methodik:
Alle Untersuchungen wurden an einem 3T System durchgeführt. Für Phantommessungen wurde
ein Diffusionsphantom mit verschiedenen Zuckerkonzentrationen (0 – 40%) verwendet.
In vivo Messungen wurden an 10 gesunden Probanden und 16 Patienten mit V.a. Prostatakarzinom
durchgeführt. Bei allen Messungen wurde eine Prototypsequenz zur simultanen Mehrschichtdiffusionsbildgebung
(DW-EPISMS; Akquisitionszeit 3:14 min) mit einer konventionellen single-shot Diffusionssequenz
(DW-EPISS; Akquisitionszeit 6:12 min) als Referenzstandard verglichen. Die Bildqualität
wurde sowohl qualitative (Bildqualität, anatomische Differenzierbarkeit, Abgrenzbarkeit
von Läsionen, Rauschen, Verzerrung, 2 unabhängige Reader, 5-Punkteskala, 5 = exzellent)
und quantitative (Coefficient-of-Variation (CV); ADC-Werte) beurteilt.
Ergebnisse:
Die DW-EPISMS ermöglicht eine deutliche Verkürzung der Akquisitionszeit um ca. 50%.
Die Bildqualität, anatomische Differenzierbarkeit, Abgrenzbarkeit von Läsionen und
Distorsion von b1000 gewichteten Bilder und ADC-Karten zeigten keine signifikanten
Unterschiede zwischen den Sequenzen (p≥0.2). Lediglich in der Probandenstudie wurde
das Rauschen der DW-EPISS höher gewertet als in der DW-EPISMS (p = 0.05). Keine signifikanten
Unterschiede zeigten die Messungen der ADC-Werte und der Signalintensitäten in den
b1000 gewichteten Bildern (p≥0.3). Nur die CV-Berechnung in den b1000 gewichteten
Bildern der DW-EPISMS zeigte signifikant höher Werte als bei der DW-EPISS (p < 0.001).
Schlussfolgerungen:
Die simultane Mehrschichtakquisition ist zur Beschleunigung der Diffusionsbildgebung
an der Prostata im klinischen Alltag anwendbar und ermöglicht bei deutlicher Verkürzung
der Akquisitionszeit eine vergleichbare qualitative und quantitative Bildqualität
wie die Standardsequenz.