Zielsetzung:
Die S3-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie des Gestationsdiabetes empfiehlt die
Einbeziehung sonografischer Parameter in die Therapieentscheidung. Die Zielbereiche
für die Blutglukose in der Stoffwechseleinstellung werden an das Wachstum des Feten
angepasst. Die Dicke der kindlichen Bauchhaut (BHD) scheint stark von der Glukosezufuhr
abhängig zu sein. Ziel der vorliegenden Studie war es die Assoziation von AU, Schätzgewicht
(SG) und BHD im Verlauf der Schwangerschaft von Patientinnen mit GDM zu untersuchen.
Methode:
Prospektive Beobachtungsstudie der Schwangerschaften und Therapie bei 466 Patientinnen
mit Gestationsdiabetes, die von 2012 – 2014 an unserem Kompetenzzentrum behandelt
wurden.
Ergebnisse:
AU, SG und BHD zeigten eine lineare Zunahme mit steigendem Schwangerschaftsalter.
Dabei nahm die BHD zwischen 24 und 40 SSW zwischen 2,3 mm und 4,2 mm linear zu. Eine
Insulintherapie wurde bei 44% der Frauen notwendig und musste durchschnittlich in
der 285 SSW begonnen werden. In der 30. SSW und 34. SSW zeigte sich für die BHD ein signifikant
diskriminierender Unterschied zwischen Patientinnen mit Insulintherapie und solchen
mit rein diätetischer Therapie. Bzgl. des AUs war ein signifikanter Unterschied in
der 28. SSW zu sehen. Bzgl. des SG gab es zu keinem Zeitpunkt signifikante Unterschiede
zwischen beiden Gruppen.
Zusammenfassung:
Unsere Ergebnisse implizieren eine Bedeutung der Bestimmung der BHD zusätzlich zum
AU zur Überwachung und Kontrolle der Therapie von Patientinnen mit Gestationsdiabetes.
In der Phase zwischen 28 und 32 SSW scheint durch die zusätzliche Bestimmung der BHD
eine Diskriminierung zwischen insulinpflichtigen und diätetisch führbaren Patientinnen
möglich zu sein. Die Bestimmung des Schätzgewichts allein scheint für diese Fragestellung
wenig hilfreich.