Diabetologie und Stoffwechsel 2017; 12(S 01): S1-S84
DOI: 10.1055/s-0037-1601769
Poster: *Poster + Kurzpräsentation
Komplikationen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Umfassende Bewertung der glykämischen Kontrolle mit einer zusammengesetzten Metrik: Das erweiterte GLUKOSE-PENTAGON-MODELL (eGPM)

A Thomas
1   Medtronic Diabetes, Meerbusch, Germany
,
R Vigersky
2   Medtronic Diabetes, Northridge, United States
,
J Shin
2   Medtronic Diabetes, Northridge, United States
,
C Mc Mahon
2   Medtronic Diabetes, Northridge, United States
,
B Shin
2   Medtronic Diabetes, Northridge, United States
,
T Siegmund
3   Diabetes-Schwerpunktpraxis, München, Germany
,
R Kolassa
4   Diabetes-Schwerpunktpraxis, Bergheim/Erft, Germany
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
05 May 2017 (online)

 
 

    Hintergrund/Ziele:

    Der HbA1c beschreibt den Glukosemittelwert, spiegelt aber nicht die Schwere/Häufigkeit von Hypoglykämien, Hyperglykämien oder die glykämische Variabilität wieder. Diese Parameter lassen sich nur durch kontinuierliches Glukosemonitoring (CGM) erfassen. Wir verwendeten CGM-Daten aus vorhandener Studiendaten, um diese in einem neuen, erweiterten Glukose-Pentagon-Modell (eGPM) zu analysieren.

    Methode:

    Das eGPM besteht aus fünf Achsen: Glukosemittelwert, Zeit außerhalb des Glukosebereichs 70 – 180 mg/dl (3,9 – 10,0 mmol/l), Variationskoeffizient (100xMW/SD), Intensität Hypoglykämie, Intensität Hyperglykämie (Kalkulation: Vektor AUCxZeit im entsprechenden Glukosebereich). Der Skalierung der Achsen liegen Studienergebnisse wie z.B. der DCCT zugrunde. Die fünf Werte beschreiben eine Fläche, die normiert wird auf die Fläche eines Menschen ohne Diabetes. Der Quotient aus Fläche-Diabetespatient/Fläche-Gesunder ergibt den prognostischen glykämischen Risikoparameter (PGR). Er beschreibt die Diabetesprognose, die im Gegensatz zum HbA1c das Risiko für Glukoseschwankungen und Hypoglykämien/Hyperglykämien mit berücksichtigt. Das Modell wurde getestet anhand der Daten von 247 Patienten der ASPIRE-Home-Studie (Ausgangsdaten vs. Enddaten), in welcher die Sensorunterstützte Pumpentherapie (SuP) mit (LGS+) und ohne (LGS-) Hypoglykämieabschaltung angewendet wurde. Die PGR wurde verglichen mit den HbA1c-Werten.

    Ergebnisse:

    Das rGPM beschreibt umfassend die glykämische Kontrolle anhand der ASPIRE-Daten. Etwa 90% der PGR-Werte korrelieren mit dem Prognoserisiko entsprechend des HbA1c-Wertes. In den anderen Fällen ist der PGR hoch, obwohl der HbA1c normnah war. Ursache waren intensive Hypoglykämien und eine hohe glykämische Variabilität.

    Schlussfolgerung:

    Das rGPM bietet ein umfassenderes Verständnis der glykämische Kontrolle als der HbA1c. Es vereinigt die lang- und kurzfristigen Komplikationen der Diabetespatienten. Diskrepanzen zum HbA1c entstehen bei hoher glykämischen Variabilität. Das Modell unterstützt das Verständnis für die mit CGM aufgezeigten glykämische Effekte der Stoffwechselregulation.


    No conflict of interest has been declared by the author(s).