Zielsetzung::
In Sachsen-Anhalt wurde bereits 1998 das Gesundheitsziel „Erreichen eines altersgerechten
Impfstatus bei über 90% der Bevölkerung“ formuliert. Aufgrundlage des Gesundheitsdienstgesetz
Sachsen-Anhalts kann der öffentliche Gesundheitsdienst Impfungen in ausgewählten Zielgruppen
durchführen. Dabei werden die Gesundheitsämter vom Land durch Bereitstellung von Impfstoffen
unterstützt. Im Landkreis Wittenberg werden diese Ressourcen seitdem für Impfaktionen
in den 10. Klassen der Sekundarschulen und Gymnasien sowie seit dem Schuljahr 2009/2010
in 9. Hauptschulklassen eingesetzt. Damit sollen vorhandene Impflücken geschlossen
werden, um eine ausreichende Durchimpfungsrate und somit auch eine verbesserte Herdenimmunität
zu erreichen.
Methode::
Jeder Schüler wird über notwendige Impfungen aufgeklärt, unabhängig davon ob das Impfdokument
vorgelegt wurde. Liegt das Impfdokument oder das Einverständnis zur Impfung nicht
vor, erfolgt eine schriftliche Information an die Eltern mit dem Hinweis, sich an
den Kinder- oder Hausarzt zu wenden. Die Erfassung des Impfstatus erfolgt grundsätzlich
vor einer eventuellen Impfung und umfasst den altersgerechten Impfschutz gegen Mumps,
Masern, Röteln, Tetanus, Pertussis, Poliomyelitis, Meningokokken C und Hepatitis B.
Der Erfolg der Aktion wird anhand der geschlossenen Impflücken bewertet.
Ergebnis::
Insgesamt nahmen an den Aktionen in den vergangenen zehn Schuljahren 7458 Schüler
teil. Im Durchschnitt legten 67% der Jugendlichen ihren Impfausweis zur Kontrolle
vor, 45% zusätzlich eine unterschriebene Einverständniserklärung, beides mit steigender
Tendenz. Es wurden viele Impflücken, insbesondere bei empfohlenen Auffrischimpfungen,
Meningitis C und Hepatitis B festgestellt. Bei allen Impfungen lag die Rate unter
90%. Schon nach den vor Ort erfolgten Impfungen überschritten die Durchimpfungsraten
dann außer bei Pertussis die 90% -Marke.
Schlussfolgerung::
Durch dieses Impfprojekt konnten bei der genannten Zielgruppe die Impfquoten um bis
zu 30% gesteigert werden. Das Gesundheitsziel ist dadurch, außer bei Pertussis, bei
Tetanus, Diphterie, Poliomyelitis, Meningokokken C, Hepatitis B, Masern, Mumps und
Röteln erreicht worden.