Zielsetzung::
Zur Prävention von katheter-assoziierten Harnwegsinfektionen hat die Kommission für
Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) im Jahr 2015 neue Empfehlungen
publiziert. In diesem Beitrag wird über die Umsetzung dieser Empfehlungen in Frankfurter
Krankenhäusern im Herbst 2015 berichtet.
Methode::
In jedem der 17 Krankenhäuser fanden auf jeweils zwei peripheren Stationen (keine
Intensivstationen) anhand einer auf Grundlage der neuen KRINKO-Empfehlung erarbeiteten
Checkliste Überprüfungen statt, in einer großen Klinik wurden insgesamt 6 Stationen
überprüft. Die Überprüfung umfasste die Struktur- und Prozessqualität (Arbeitsanweisungen,
Schulungen, Indikation, das Legen und die Pflege von Kathetern) und die Demonstration
des Legens eines Katheters an einem fiktiven Patienten oder einem Modell.
Ergebnis::
Alle Stationen verfügten über einschlägige Arbeitsanweisungen, in etwa der Hälfte
der Stationen fanden auch regelmäßige Schulungen statt. Die Indikationen entsprachen
weitgehend den Empfehlungen der KRINKO. Alternativen zum Harnwegskatheter waren vorhanden
und wurden häufiger eingesetzt als Harnwegskatheter selbst (15,9% vs. 13,5%). Auf
eine Antibiotika-Prophylaxe beim Legen des Katheters, die Instillationen antiseptischer
oder antimikrobieller Substanzen oder Spülungen wurde verzichtet. Auch die Demonstration
des Katheter-Legens war fachgerecht. Verbesserungsbedarf wurde gesehen bei der Dokumentation
der täglichen Überprüfung des Fortbestehens der Indikation für den HWK sowie bei dem
„regelmäßigen“ Katheterwechsel.
Schlussfolgerung::
Insgesamt wurde eine gute Umsetzung der Empfehlungen der KRINKO zur Prävention von
Katheter-assoziierten Harnwegsinfektionen vorgefunden. Es ist aber nicht auszuschließen,
dass in Situationen mit Zeitdruck und bei Personalknappheit der Umgang mit Harnwegskathetern
weniger positiv verläuft, als es im Rahmen der Begehung beobachtet wurde. Vor diesem
Hintergrund erscheinen – neben ausreichendem Fachpersonal auf den Stationen – regelmäßige
Visiten des Hygienefachpersonals auf den Stationen empfehlenswert.