Introduction:
Malnutrition unter chronischer Hämodialysetherapie ist ein häufig auftretendes Problem.
Es betrifft ca. 30 – 70% der Dialysepatienten. Patienten mit Diabetes mellitus (D.m.,
Typ1/Typ2)oder einem Tumor sind besonders gefährdet. Neben Screeningbögen und Laborparametern
können Body-Mass-Index (BMI) und die Bioelektrische Impedanzanalyse (BIA) inkl. Phasenwinkel
zur Erfassung der Malnutrition analysiert werden.
Objectives:
In der Studie wurde untersucht, welche Effekte die Intradialytische parenterale Ernährungstherapie
(IDPE) auf den BMI und den Phasenwinkel bei Patienten mit Diabetes mellitus oder mit
Tumor im Vergleich zu Patienten ohne D.m. und Tumor haben.
Methods:
Es wurden Single-Center-Daten von 57 chronischen Hämodialysepatienten ausgewertet,
bei denen eine Malnutrition bestand (n = 17 mit D.m., n = 20 mit Tumor, n = 20 ohne
Tumor und Diabetes) und eine IDPE über mindestens sechs Monate zwischen Januar 2013
und Dezember 2015 durchgeführt wurde. Während der dreimal wöchentlichen Dialysetherapie
wurde eine bedarfsgerechte individualisierte IDPE eingeleitet (600 – 800 ml, 800 –
1000 kcal). Quartalsmäßig wurden Phasenwinkel und BMI bestimmt.
Results:
Nach zwei Jahren zeigte sich in der Gruppe „Diabetes“ ein BMI Anstieg um 1,1 kg/m2 (24,7 ± 7,8 vs. 25,8 ± 3,0), in der Gruppe „Tumor“ ein Anstieg um 0,6 kg/m2 (22,2 ± 7,0 vs. 22,8 ± 5,2) und in der Gruppe „kein Tumor kein Diabetes“ ein Anstieg
um 1,4 kg/m2 (22,8 ± 9,6 vs. 24,2 ± 5,0). Der Phasenwinkel in der Gruppe „Diabetes“ stieg um 0,1
° (3,5 ± 1,3 vs. 3,6 ± 0,7), in der Gruppe „Tumor“ sank er um 0,4 ° (3,8 ± 1,1 vs.
3,4 ± 0,6) und in der Gruppe „kein Tumor kein Diabetes“ stieg er um 0,8 ° (3,2 ± 1,8
vs. 4,0 ± 0,8).
Conclusion:
Durch den Einsatz einer IDPE kann eine weitere Verschlechterung des Ernährungszustandes
bei malnutritierten chronischen Hämodialysepatienten verhindert werden. Dies ist sowohl
bei Patienten mit und ohne D.m. bzw. Tumor erfolgreich.
Disclosure of Interest:
None declared.