Z Gastroenterol 2017; 55(08): e57-e299
DOI: 10.1055/s-0037-1604964
Kurzvorträge
Leber und Galle
Cholangioskopie und cholangiozelluläres Karzinom – Einfluss auf die Prognose: Donnerstag, 14 September 2017, 13:00 – 14:20, Barcelona/Forschungsforum 5
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

72 Patienten mit cholangiozellulären Karzinomen (CCC) und Klatskin-Tumoren (KT): ein retrospektiver Vergleich

D Obert
1   Asklepios Campus Hamburg, Hamburg, Deutschland
,
V Rempel
2   Asklepios Klinik Barmbek, Gastroenterologie & Interventionelle Endoskopie, Hamburg, Deutschland
,
W Cordruwisch
2   Asklepios Klinik Barmbek, Gastroenterologie & Interventionelle Endoskopie, Hamburg, Deutschland
,
R Baumbach
2   Asklepios Klinik Barmbek, Gastroenterologie & Interventionelle Endoskopie, Hamburg, Deutschland
,
G Stavrou
3   Asklepios Klinik Barmbek, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Hamburg, Deutschland
,
KJ Oldhafer
3   Asklepios Klinik Barmbek, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Hamburg, Deutschland
,
S Faiss
2   Asklepios Klinik Barmbek, Gastroenterologie & Interventionelle Endoskopie, Hamburg, Deutschland
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
02. August 2017 (online)

 
 

    Einleitung:

    CCC und KT sind bösartige Erkrankung der Gallenwege, die in höherem Alter und fortgeschrittenen Stadien auftreten. Neben der kurativen operativen Therapie stehen bei Non-Resektabilität eine palliative Gallenwegsdrainage und/oder eine Chemotherapie zur Verfügung.

    Methodik:

    Von 2006 bis 2016 wurden in der Gastroenterologie der Asklepios Klinik Barmbek insgesamt 127 Patienten mit einem CCC (n = 34) oder einem KT (n = 93) diagnostiziert und therapiert. Von diesen Patienten konnten 72 komplette Datensätze (n = 16 bzw. n = 56) retrospektiv komplett ausgewertet und die beide Kollektive miteinander verglichen werden.

    Ergebnis:

    Das mittlere Alter betrug bei den CCC 66J. und bei den KT 73J. Nach entsprechender Bildgebung wurden 4 CCC (25%) und 22 KT (39,3%) als potenziell resektabel eingestuft. Zur präoperativen Induktion einer Hypertrophie des verbleibenden Leberlappens wurde bei 6 KT (10,7%) eine PVE durchgeführt. Insgesamt konnten primär oder nach Induktion einer Hypertrophie 4 CCC (25,0%) und 19 KT (33,9%) operiert werden. Die R0 Raten lagen bei 100% (CCC) bzw. 78,9% (KT). Von den initial als nicht resektabel eingestuften Patienten mit einem CCC (n = 12; 75,0%) bzw. KT (n = 37, 66,1%) hatten 2 (16,7%) bzw. 8 (21,6%) ein lokal fortgeschrittenes, 6 (50,0%) bzw. 6 (16,2%) ein metastasiertes Tumorleiden. 4 (33,3%) bzw. 23 (62,2%) wurden aufgrund von Ko-Morbiditäten/Alter/fehlender Hyertrophie oder Ablehnung der OP nicht reseziert. In der weiteren Therapie aller nicht-resektablen Patienten mit einem CCC bzw. KT wurde zur Entlastung der Gallenwege eine ERC (12 (100%) bzw. 36 (97,3%)), eine PTCD (4 (33,3%) bzw. 16 (43,2%)), bei einem KT in Kombination mit einer RFA (2,7%) und bei 5 (41,7%) bzw. 7 (18,9%) Patienten eine Chemotherapie durchgeführt (Mehrfachnennungen möglich). Eine Auswertung der Überlebensraten steht noch aus.

    Schlussfolgerung:

    Bei den in unserem Patientengut diagnostizierten Patienten mit einem KT waren relativ viele Patienten primär bzw. nach Induktion einer Hypertrophie des verbleibenden Leberlappens resektabel. Die postoperativen R0-Raten für CCC und KT waren hoch. Bei den nicht-resektablen Tumoren kamen verschiedene palliative Verfahren zur Anwendung. Die Notwendigkeit einer PTCD-Anlage war bei den KT höher im Vergleich zu den CCC.