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DOI: 10.1055/s-0037-1605217
EUS-geführte Enteroanastomosen bei maligner Cholestase und Afferent loop-Syndrom
Publication History
Publication Date:
02 August 2017 (online)
Einleitung:
Das Afferent loop-Syndrom mit sekundärer Cholestase bei Tumorrezidiv mit Peritonealkarzinose nach Hepaticojejunostomie ist eine seltene Komplikation nach Tumorresektionen am oberen Gastrointestinaltrakt. Die chirurgische Enteroanastomose oder perkutane Drainagen waren bisher die Therapie der Wahl. Die Entwicklung von „lumen-apposing metal stents (LAMS)“ ermöglicht die endosonographisch geführte Durchführung von Enteroanastomosen mit geringerer Morbidität und Mortalität.
Methodik:
Zwischen 2013 – 2017 wurden prospektiv 12 Patienten mit malignem Grundleiden und Peritonealkarzinose (4 Frauen, 8 Männer) im Alter 43 – 85 Jahre bei Cholestase und afferent loop- Syndrom durch eine endosonographisch geführte Einlage eines LAMS (Hot AXIOS 10 und 15 mm, F. Boston Scientific) in unserer Klinik therapiert.
Ergebnis:
Technischer Erfolg: 11 von 12 Pat. (91,6%).
In einem Fall kam es zu einer Fehllage bei initial schwerer Einstellbarkeit und langem Punktionsweg. Der AXIOS Stent wurde entfernt und die entstandene iatrogene Perforation der Magenwand mit OTSC verschlossen. Die Drainage erfolgte über eine EUS Hepatiko-Gastrostomie.
Beim zweiten Fall kam es zu einer Fehllage, sodass im tieferen Dünndarm ein zweiter AXIOS Stent notwendig war. Der erste AXIOS Stent wurde entfernt und der Zugang mit Clips verschlossen.
Reintervention: 1x (8,3%) wegen unzureichender Drainage über AXIOS, behoben durch Einlage von Stents durch den AXIOS.
Klinische Besserung mit Regress der Cholestase: bei allen Patienten mit Stentanlage (11 von 11 Pat.).
Komplikation: Eine leichte Blutung nach Protheseneinlage, interventionell bedingte Infektion oder Stentmigrationen traten im weiteren Verlauf nicht auf.
Schlussfolgerung:
Die EUS – geführte Enteroanastomose bei Afferent loop-Syndrom mit dem Hot-AXIOS Stent in palliativer Intention zur Entlastung der Cholestase erscheint ein Therapieverfahren mit gutem technischem und klinischem Erfolg zu sein bei niedrigem Risikoprofil. Somit können den Patienten mit beschränkter Lebenserwartung Operationen oder perkutane Drainagen erspart werden.