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DOI: 10.1055/s-0037-1606970
‚Die kleine Milz‘ – Klinik, B-Bild und kontrastmittelunterstützte Sonografie (CEUS) bei Hyposplenie: Eine retrospektive Analyse bei n = 50 Patienten
Publication History
Publication Date:
14 September 2017 (online)
Problemstellung:
Im Gegensatz zur Splenomegalie ist der Krankheitswert der kleinen Milz (Hyposplenie) ungeklärt. B-Bild sonografische und CEUS Daten von größeren Kollektiven fehlen.
Patienten und Methode:
Im Zeitraum von Februar 2005- Januar 2017 wurden n = 50 Patienten mit Hyposplenie (Milzgröße < 7 × 3 cm) mittels B-Bild-Sonografie und CEUS untersucht. Es erfolgte eine retrospektive Analyse der B-Bild und CEUS- Daten hinsichtlich Ätiologie, Echogenität und Kontrastmittelverhalten der kleinen Milzen.
Ergebnis:
Bei n = 30 (60%) der Patienten lag eine hämatologische Grunderkrankung (Knochenmarktransplantation n = 16, Sichelzellanämie n = 6, Lymphom n = 4, sonstige n = 4) vor. Unter den nicht-hämatologischen Grunderkrankungen (n = 20, 20%) fanden sich n = 7 solide Tumore, n = 6 Autoimmunerkrankungen und n = 7 Zufallsbefunde. B-Bild-sonografisch war die Echogenität der Milz normal (homogen echoarm) in n = 21 (42%) Patienten und pathologisch in n = 29 Fällen (58%), wobei zwischen inhomogen n = 29 (58%) und echoreich n = 9 (18%) Milztextur unterschieden wurde. In der CEUS zeigten n = 27 Patienten (54%) ein regelrechtes isoechogenes arterielles und parenchymales Enhancement und n = 23 Patienten (46%) ein pathologisches Enhancement in der arteriellen und/oder parenchymalen Phase im Sinne einer komplexen (arteriell und parenchymal n = 2), fehlenden (arteriell n = 3, parenchymal n = 6) oder einer verminderten (arteriell n = 8, parenchymal n = 15) Anreicherung. In der Gruppe mit hämatologischer Grunderkrankung zeigten 57% ein atypisches CEUS-Muster, unter den nicht-hämatologischen 30%.
Schlussfolgerung:
Die Hyposplenie ist häufig mit einer hämatologischen Grunderkrankung assoziiert. Das Symptom der Hyposplenie ist mit einer auffälligen B-Bild-Echotextur und CEUS-Muster assoziiert. Die klinische Bedeutung dieser Milzpathologie bleibt unklar.