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DOI: 10.1055/s-0037-1607723
Zweizeitige Mehrlingsgeburten: Klinischer Umgang in einem Perinatalzentrum
Publication History
Publication Date:
27 October 2017 (online)
Fragestellung:
Wir vergleichen den medizinischen Ausgang von fünf zweizeitigen Zwillingsgeburten zwischen dem zweiten und dem dritten Trimester an einem Perinatalzentrum Level 1.
Methodik:
Untersuchung im Rahmen einer retrospektiven Fall-Kohortenstudie.
Ergebnis:
Von 2009 bis 2017 begleiteten wir fünf zweizeitige Mehrlingsgeburten. Das Zeitintervall zwischen erstgeborenem und letztgeborenem Kind war 14 Stunden bis 5 Monate (durchschnittlich 42 Tage). In allen Fällen wurde das erste Kind vaginal (davon drei vaginale Extraktionen) entbunden. Das erste Kind überlebte, aufgrund des Geburtszeitpunktes außerhalb der Lebensfähigkeit, in keinem der Fälle. Das zweite Kind überlebte in 40% der Fälle – und ausschließlich, wenn nach Geburt des ersten Kindes eine Cerclage durchgeführt wurde. Die Gewichtszunahme des zweiten Kindes seit Entbindung des ersten Kindes betrug im Mittel 750 g. In keinem der fünf Fälle kam es zu schwerwiegenden mütterlichen Folgen.
Schlussfolgerung:
Bei Mehrlingsschwangerschaften ist die verzögerte Geburt ein Mittel zur Aufrechterhaltung der Schwangerschaft bis zur Lebensfähigkeit des Kindes. Verglichen mit der Frühgeburtlichkeit, besteht bei verzögerter Geburt und therapeutischer Intervention mittels Cerclage, eine höhere Überlebensrate. Desweitern konnte gezeigt werden, dass eine zweizeitige Geburt nicht mit einer erhöhte Rate an maternalen Komplikationen einhergeht.
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