Hamostaseologie 2010; 30(S 01): S70-S75
DOI: 10.1055/s-0037-1619081
Review
Schattauer GmbH

Gesundheitsfonds und morbiditätsorientierter Risikostrukturausgleich

Funktionsweise unter besonderer Berücksichtigung der HämophilieNational health fund and morbidity-based risk structure equalization with focus on haemophilia
T. König*
1   Bundesversicherungsamt, Bonn
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Publication Date:
23 December 2017 (online)

Summary

The Gesundheitsfonds (national health fund) was established in Germany on January 1st, 2009, in combination with the morbiditybased risk structure equalization (RSA) in order to manage the cash flow between the statutory health insurances. The RSA equalizes income differences due to the varying levels of contributory income of the members of a health insurance (basic wage totals) and expenditure differences due to varying distribution of morbidity risks across different health insurances, as well as the varying numbers of non-contributing insured family members. Additionally, insured persons are allocated to morbidity groups according to a classification model based upon diagnoses and prescriptions anticipating medical expenses in the subsequent year. Haemophilia falls, among 80 disease entities, in the morbidity group which generates the highest risk supplement. Matching of prescribed drugs with disease entities facilitates disease grading and improves the accuracy of risk supplements.

Zusammenfassung

Der zum 1.Januar 2009 eingeführte Gesundheitsfonds regelt die Finanzflüsse zwischen den gesetzlichen Krankenkassen. Die von den Kassen u.a. bei den Arbeitgebern für ihre Versicherten erhobenen Beiträge werden an den Gesundheitsfonds überwiesen. Dazu kommen noch Steuermittel zur Abgeltung von versicherungsfremden Leistungen und zum Ausgleich von Krisebedingten Einnahmeausfällen. Mit Hilfe des zum gleichen Zeitpunkt in Kraft getretenen morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleichs (MorbiRSA) wird die Summe aus Versichertenund Arbeitgeberbeiträgen sowie Steuermitteln an die einzelnen Kassen verteilt. Im Gegensatz zum alten,“einfachen” Risikostrukturausgleich wird der Finanzkraftausgleich vervollständigt und die Beitragsbedarfszuweisungen durch Morbiditätszuschläge für 80 Krankheiten optimiert. Die Hämophilie ist unter den 80 Krankheiten diejenige,die den höchsten Morbiditätszuschlag auslöst. Im Rahmen der Weiterentwicklung des MorbiRSA kann mit Hilfe der Arzneimittelvalidierung eine Schweregraddifferenzierung vorgenommen werden, die es erlaubt, die Zielgenauigkeit der Zuweisung zu erhöhen.

* Die hier dargestellten Auffassungen geben die persöche. Meinung des Verfassers wider.