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DOI: 10.1055/s-0037-1619298
Therapeutische Verabreichung von Helicabacter pylori Extrakt vermindert die Entwicklung einer allergischen Atemwegsentzündung
Authors
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
21. Februar 2018 (online)
Einleitung:
Sowohl epidemiologische als auch experimentelle Studien konnten zeigen, dass Infektionen mit dem grammnegativen Bakterium Helicobacter pylori (H. pylori) in der frühen Kindheit Toleranzmechanismen induzieren, die eine Entwicklung von Asthma bronchiale verhindern können. Kürzlich publizierte murine Studien zeigen, dass der protektive Effekt nicht nur durch lebende Bakterien, sondern auch durch eine im neonatalen Alter startende Behandlung mit bakteriellen H. pylori Extrakt vermittelt werden kann. In der vorliegenden Arbeit wurde Untersucht, ob H. pylori neben dem prophylaktischen Behandlungsansatz auch im therapeutischen Modell sich schützend auf die Entstehung einer allergischen Atemwegsentzündung auswirken kann.
Methode:
Zur Induktion einer allergischen Atemwegserkrankung wurden C57/BL6 Mäuse gegen das Modellallergen Ovalbumin (OVA) oder das human relevante Allergen Haustaubmilbe (HDM) sensibilisiert und provoziert. Die Behandlung mit bakteriellen H. pylori Extrakt wurde unmittelbar vor und während der inhalativen Allergen-Provokation durchgeführt.
Ergebnisse:
Sowohl im OVA als auch im HDM Modell konnte in Tieren die mit H. pylori Extrakt behandelt wurden eine verminderte Entzündung in der bronchoalveolärer Lavage (BAL) und im Lungengewebe detektiert werden. Außerdem zeigten sie im Vergleich zu unbehandelten Tieren geringere Anzeichen einer Becherzellmetaplasie. Die Behandlung mit H. pylori Extrakt führte zudem in vivo und in vitro zu einer geringeren Allergenprozessierung von DC was ein möglicher Wirkmechanismus des schützenden Effektes darstellen könnte.
Diskussion:
Die Daten zeigen, dass eine therapeutische Behandlung mit H. pylori Extrakt auch im adulten Tier protektiv auf die Entwicklung einer allergischen Atemwegsentzündung wirkt.