Nuklearmedizin 1977; 16(06): 236-240
DOI: 10.1055/s-0037-1620643
Originalarbeiten – Original Articles
Schattauer GmbH

Anwendung radioaktiver Kolloide zum Nachweis eines Lymphabflusses aus der Orbita des Kaninchens

Authors

  • H. Schicha

    1   Aus der Nuklearmedizinischen Klinik der Universität Düsseldorf (Institut für Medizin der Kernforschungsanlage Jülich), (Direktor: Prof. Dr. L. E. Feinendegen) und der Augenklinik der Universität Düsseldorf (Direktor: Prof. Dr. H. Pau), BRD
  • J. Grüntzig

    1   Aus der Nuklearmedizinischen Klinik der Universität Düsseldorf (Institut für Medizin der Kernforschungsanlage Jülich), (Direktor: Prof. Dr. L. E. Feinendegen) und der Augenklinik der Universität Düsseldorf (Direktor: Prof. Dr. H. Pau), BRD
  • V. Becker

    1   Aus der Nuklearmedizinischen Klinik der Universität Düsseldorf (Institut für Medizin der Kernforschungsanlage Jülich), (Direktor: Prof. Dr. L. E. Feinendegen) und der Augenklinik der Universität Düsseldorf (Direktor: Prof. Dr. H. Pau), BRD
  • J. Kiem

    1   Aus der Nuklearmedizinischen Klinik der Universität Düsseldorf (Institut für Medizin der Kernforschungsanlage Jülich), (Direktor: Prof. Dr. L. E. Feinendegen) und der Augenklinik der Universität Düsseldorf (Direktor: Prof. Dr. H. Pau), BRD
  • L. E. Feinendegen

    1   Aus der Nuklearmedizinischen Klinik der Universität Düsseldorf (Institut für Medizin der Kernforschungsanlage Jülich), (Direktor: Prof. Dr. L. E. Feinendegen) und der Augenklinik der Universität Düsseldorf (Direktor: Prof. Dr. H. Pau), BRD
Further Information

Publication History

Eingegangen:29 July 1977

Publication Date:
10 January 2018 (online)

Zusammenfassung

Bei insgesamt 30 Kaninchen wurden zur Untersuchung des Lymphabflusses aus der Orbita die radioaktiven lymphotropen Tracer 99mTc-Mikrokolloid, 99mTc-Albumin, 99mTc-Schwefelkolloid oder 198Au-Kolloid retrobulbär injiziert. Eine Messung der zeitlichen und räumlichen Aktivitätsverteilung erfolgte in vivo mit einer Gamma-Kamera mit Datenverarbeitung und anschließend in vitro nach Sektion und Gammaprobenmessung.

Eine signifikante Aktivitätsanreicherung wurde vorwiegend in ipsilateralen Lymphonodi cervicales profundi und superficiales beobachtet , in geringerem Ausmaß auch in ipsilateralen Lymphonodi mandibulares und kontralateralen Lymphonodi cervicales profundi. Die Daten belegen einen Lymphtransport aus der Orbita und gewinnen bei der Diskussion um die lymphostatische Ophthalmopathie und die sympathische Ophthalmie Bedeutung. Von allen geprüften Substanzen ist die Anwendung von 99mTc-Mikrokol loid (Lymphoscint) am günstigsten, da hiermit eine ausreichende Akkumulation in zervikalen Lymphknoten bei günstiger Gamma-Energie und niedriger Strahlenbelastung zu erzielen ist. Bei der Anwendung am Menschen ist mit einer Strahlenbelastung der Linse von 0,5 bis 1,0 rad pro mCi zu rechnen.