Zusammenfassung
Auf dem Gebiet der Hüftendoprothetik waren die vergangenen Jahrzehnte gekennzeichnet
durch raschen Fortschritt und Entwicklung neuer Techniken. Die Implantation einer
Hüftendoprothese hat sich zu einer der sichersten und erfolgreichsten Operationen
auf dem Gebiet der Orthopädie entwickelt. Aufgrund der hohen Zahl an Implantationen
ist in Deutschland diese Operation auch zu einem wichtigen wirtschaftlichen Faktor
im Budget einer Klinik geworden. Parallel zu der Zahl von Primärimplantationen sind
aber auch die Erwartungen des Patienten gestiegen. Nach wie vor bleibt die korrekt
implantierte zementierte Prothese der Standard, an dem sich alle Neuerungen messen
lassen müssen. Die zementierte Hüftendoprothese besitzt eine lange Standzeit. Die
Vorteile der zementfreien Prothese liegen in einer besseren Biologie; jüngste Entwicklungen
gehen dabei in Richtung der Kurzschaftprothesen. Auch auf dem Gebiet der Tribologie wurden erhebliche Fortschritte gemacht. Die neuen
Keramik- Keramik-Gleitpaarungen sind deutlich stabiler und besitzen den Vorteil, dass
der Abrieb inert und geringer ist als bei den gängigen Metall-Metall-Gleitpaarungen.
Gleichzeitig hat die ehemals so hoch gelobte Hüftkappenprothese (McMinn) innerhalb
weniger Jahre an Bedeutung verloren. Minimalinvasive Implantationstechniken sind stark
auf dem Vormarsch. Sie ermöglichen eine raschere Rehabilitation, aber auf lange Sicht
sind die Ergebnisse nicht besser als beim üblichen Vorgehen. Parallel zu der steigenden
Zahl an Primärimplantationen steigen auch die Revisionsfälle, auch aufgrund der periprothetischen
Frakturen. Diese Entwicklung stellt die Herausforderung in der Zukunft dar.
Summary
In the past six decades total hip arthroplasty has undergone dramatic developments
and has proven to be one of the safest and most successful surgical procedures in
orthopaedics. With the large number of surgeries in Germany this operation also contributes
a significant economic impact to the budget of many hospitals. Meanwhile the patient´s
expectations have also increased in parallel with the increased number of procedures.
Cemented prostheses remain the standard and show a long survival time with which the
various non-cemented systems have to stand in comparison. The advantages of the cement-
free prosthetic systems lie above all in their better biology, and recent developments
in this issue favour short shafts. Progress has also been made in tribology. The new
ceramics are markedly more stable and have the advantage of lower and inert wear particles
in comparison to the metalon- metal systems. At the same time the hip resurfacing
has lost the importance it had years ago. Less invasive surgical techniques enable
a more rapid rehabilitation, but as yet a long-lasting advantage has not been demonstrated.
In parallel to the increasing number of implantations of primary THA, the incidence
of revision surgery and periprosthetic fracture is also increasing and will be a challenge
for the future.
Schlüsselwörter
Primäre Hüftendoprothetik - Verankerung - Implantatdesign - Revisionsoperation
Keywords
Total hip arthroplasty - fixation technique - implant design - revision surgery