Summary
Objective: The aim of this study was to determine reference values for pelvic dimensions in
radiographically unremarkable native Turkish cats (similar to European Shorthair cats)
and to evaluate radiographic findings of the pelvis in cats with dystocia and to compare
their pelvimetric measurements with those of radiographically unremarkable cats. Material and methods: Pelvimetry was performed on ventro-dorsal and lateral radiographs of radiographically
unremarkable male (n = 34) and female cats (n = 23) with no history of dystocia and
cats presented with dystocia. Cats with dystocia were classified in groups according
to radiographical findings: cats without obvious radiographical changes, cats with
traumatic pelvic stenosis and cats with pelvic narrowing due to metabolic disease.
Statistical analyses were performed to find out significant differences between both
groups with respect to gender and age. Results: Pelvic dimensions of radiographically unremarkable cats are greater in males compared
to females. These differences increase with increasing age, but are not significant
in cats older than 2 years. Twenty-five out of 37 queens presented with dystocia had
significantly smaller pelvic dimensions compared to radiographically unremarkable
queens. Deformation/narrowing of the pelvis in 12 cats (32%) due to old fractures
and metabolic bone disease occurred in 7 and 5 cases, respectively. Conclusion: Old, untreated pelvic fractures and metabolic disorders may cause stenosis of the
birth canal and dystocia. However, there is a high rate of queens without deformation,
but smaller pelvic dimension experiencing dystocia. As 80% of these cats are around
1 year of age they might still be growing or are underdeveloped, despite pelvic physeal
growth plates are already closed. Clinical relevance: Pelvic radiographs and pelvimetry before mating enables to identify cats with pelvic
narrowing due to traumatic, metabolic, or developmental reasons and may prevent the
queen from potential dystocia.
Zusammenfassung:
Ziel dieser Studie war, Referenzwerte für Beckenmaße in radiologisch unauffälligen, einheimischen
Türkischen Katzen (ähnlich der Europäischen Kurzhaarkatze) zu bestimmen, radiologische
Befunde an Becken von Katzen mit Schwergeburt zu erheben und deren pelvimetrische
Messungen mit denen der radiologisch unauffälligen Katzen zu vergleichen. Material und Methoden: Eine Pelvimetrie erfolgte an ventrodorsalen und laterolateralen Röntgenaufnahmen
von radiologisch unauffälligen Katern (n = 34) und Katzen (n = 23) ohne eine vorberichtlich
vorangegangene Schwergeburt sowie von Katzen, die mit Dystokie vorgestellt wurden.
Katzen mit Dystokie wurden anhand der radiologischen Befunde folgenden Gruppen zugeteilt:
Tiere ohne radiologisch erkennbare Veränderungen, Katzen mit traumatischer Beckenstenose
und Katzen mit Beckenengstand aufgrund metabolischer Erkrankungen. Statistische Analysen
dienten dem Nachweis signifikanter Unterschiede zwischen den Gruppen unter Berücksichtigung
von Alter und Geschlecht. Ergebnisse: Die Beckenmaße radiologisch unauffälliger Katzen waren bei Katern größer als bei
Kätzinnen. Dieser Unterschied nahm mit zunehmendem Alter zu, war aber bei Tieren über
2 Jahre nicht mehr signifikant. Von 37 Katzen mit Dystokie zeigten 25 keine radiologischen
Veränderungen, aber kleinere Beckenmaße als radiologisch unauffällige Katzen. Bei
12 Katzen (32%) fand sich eine Deformation/ Beckenengstand aufgrund von alten Frakturen
(n = 7) bzw. metabolischen Erkrankungen (n = 5). Schlussfolgerung: Alte, unbehandelte Beckenfrakturen und metabolische Erkrankungen können zu einem
Beckenengstand und Schwergeburt führen. Katzen mit Dystokie ohne radiologisch erkennbare
Veränderungen wiesen signifikant kleinere Beckenmaße auf als Katzen ohne Schwergeburt.
Da 80% dieser Katzen etwa ein Jahr alt waren, ist anzunehmen, dass sie sich trotz
Epiphysenfugenschluss im Becken noch im Wachstum befanden bzw. noch nicht ausgereift
waren. Klinische Relevanz: Mit der radiologischen Pelvimetrie vor dem Zuchteinsatz ist es möglich, Katzen mit
traumatisch, metabolisch oder entwicklungsbedingtem Beckenengstand zu identifizieren
und damit die Tiere vor einer potenziellen Schwergeburt zu bewahren.
Key words
Feline - pelvic dimensions - measurements - metabolic disorders - pelvic fracture
Schlüsselwörter
Katze - Beckenengstand - Messungen - Geburt - Dystokie - metabolische Erkrankungen
- Beckenfrakturen