Tierarztl Prax Ausg G Grosstiere Nutztiere 2005; 33(02): 85-94
DOI: 10.1055/s-0038-1624098
Wiederkäuer
Schattauer GmbH

Die Peritonitis beim Rind unter besonderer Berücksichtigung geburtshilflicher Komplikationen – eine Literaturübersicht

Teil 2: Diagnostik, Therapie und PräventionPeritonitis in cattle with special reference to obstetric complications – a review of the literaturePart 2: Diagnosis, treatment and prevention
B. Gümbel
1   Aus der Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologie der Groß- und Kleintiere mit Tierärztlicher Ambulanz (Professur I: Prof. Dr. Dr. h. c. H. Bostedt) der Justus-Liebig-Universität Gießen
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A. Wehrend
1   Aus der Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologie der Groß- und Kleintiere mit Tierärztlicher Ambulanz (Professur I: Prof. Dr. Dr. h. c. H. Bostedt) der Justus-Liebig-Universität Gießen
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Eingegangen:02 April 2004

akzeptiert:31 August 2004

Publication Date:
05 January 2018 (online)

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Zusammenfassung

Anhand einer Literaturübersicht wird der derzeitige Kenntnisstand über die Diagnostik, Therapie und Prävention der Peritonitis beim Rind unter besonderer Berücksichtigung ihres Auftretens nach geburtshilflichen Maßnahmen dargestellt. Die klinische Diagnostik einer Peritonitis beim Rind bereitet im Endstadium der Erkrankung in der Regel keine Schwierigkeiten. Dagegen ist die Früherkennung auch unter Berücksichtung labordiagnostischer Parameter nicht möglich. Dies gilt insbesondere im peripartalen Abschnitt des Reproduktionszyklus, da synergistische Effekte von Geburtsverlauf, Puerperium und Wundheilung nach operativen geburtshilflichen Maßnahmen Einfluss auf klinische und labordiagnostische Parameter nehmen. Der Einsatz der Sonographie scheint als bildgebendes Verfahren dazu geeignet, diese diagnostische Lücke zu schließen. Im Gegensatz zur Endoskopie, die ebenfalls in dieser Indikation eingesetzt werden kann, stellt die transabdominale Sonographie ein nicht invasives und mit weniger Aufwand verbundenes Verfahren dar. Die Fragestellung einer effektiven Prophylaxe und Therapie im Anschluss an Operationen ist ebenfalls nicht gelöst, weil bisher nicht feststeht, welche Menge an Flüssigkeit für diese Indikation im Abdomen des Rindes notwendig ist. Die Therapiekonzepte älterer Studien lassen sich mit den heutigen pharmakologischen Vorstellungen und den geltenden rechtlichen Bestimmungen teilweise nicht mehr in Einklang bringen.

Summary

The subject of this survey is to present the state-of-the-art knowledge about diagnosis, treatment und prevention of bovine peritonitis with special reference to its incidence after obstetric intervention. Generally the clinical diagnosis of bovine peritonitis in its final stage can be established without difficulties. However, its early detection is not possible even if laboratory diagnostic parameters are determined. This applies particularly to the peripartal period of the reproductive cycle, since synergistic effects of the course of labor, puerperium and wound healing after obstetric intervention affect clinical and laboratory parameters. Using sonography as an imaging method seems to be appropriate for closing this diagnostic gap. Unlike endoscopy, which can also be used for this indication, transabdominal sonography is not invasive and less costly. The question of the effective prophylaxis and therapy following operations has not been clarified either, since the amount of fluid necessary in the bovine abdomen for this indication is currently not known. Concerning now-a-days pharmacological point of view and regulementations former studies are partially no longer valid.